Sky23 发表于 2021-6-9 23:14

视频:XY ... ungelöst, 德语字幕,德语文字。

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v1.0 Jetzt bittet die Kriminalpolizei wieder um Ihre Mithilfe. Aktenzeichen XY... ungelöst: Live aus München mit Rudi Cerne. Guten Abend, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, willkommen bei XY. Ein "Mörder ist, wer aus Mordlust, Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, einen Menschen tötet." So die verkürzte Definition von Mord aus dem deutschen Strafgesetzbuch. Sie ahnen es schon, meine Damen und Herren: Heute steht Mord im Mittelpunkt unserer Sendung. In zwei Fällen waren die Opfer völlig ahnungslos, als sie angegriffen und getötet wurden. Der 24-jährige Daniel Witzig und der 49-jährige Vezir Akpinar. Wer ihre Mörder sind, ist bis heute unbekannt. Doch Sie können mithelfen, die Täter zu finden, bevor noch mehr passiert. Hier unser Überblick: Bayreuth: Ein junger Mann verbringt den Nachmittag bei seinen Eltern. Nette Kollegen? Ja. Alles bestens. Kurze Zeit später passiert das Unfassbare. Fürth: Nach einer schwierigen Phase hat ein Mann wieder Grund zu feiern. Cheers! Auf deinen neuen Job! Wann geht's los? Der Chef meldet sich, wenn's soweit ist. Doch das Glück ist ihm nicht lange vergönnt. Können wir 'ne Pause machen? Bad Laasphe: Voller Elan renoviert ein Mann seine neu erworbene Immobilie. Danke, dass du mir hilfst. Doch sein Vorhaben endet in einer Katastrophe. * Martinshorn * Beginnen wir gleich mit dem Mord an Daniel Witzig. Der 24-Jährige hatte gerade seine Ausbildung zum Fachinformatiker abgeschlossen und arbeitete bei einer Computerfirma in Bayreuth. Alles schien bestens. Aber dann, praktisch aus heiterem Himmel, hat eine unbekannte Person sein Leben gewaltsam beendet. Warum? Was steckt dahinter? Eine Sonderkommission der Kripo Bayreuth versucht, das herauszufinden. * lautes Tippen * Bis man so alles zusammen hat. Kommt ihr? Daniel? Ja, gleich. * schrilles Telefonklingeln * (freudig) Hey Sophia! Hey, das ist aber lieb, dass du anrufst. Du, dein Bruder ist gerade da, wir wollen gerade Kaffee... Ja, schöne Grüße von deiner Schwester. Zurück. Ja, Grüße zurück. Du, Sophia, ich muss jetzt aufhören. Ja, der Kuchen ruft nach mir. Ich meld mich nachher nochmal. Ja, ade, ade, ade. Ahhh! Ohhh, jetzt geht's los. Es sieht sehr gut aus. Das ist ja zum... - Zum Niederknien! Ich weiß. * Lachen * Kommt ihr? Daniel? Ja, ja, wirklich gleich. Sag mal, was chattest du denn da die ganze Zeit, hm? Papa, ich chatte nicht. Ach so. Bei mir ist was in der Gangschaltung kaputtgegangen. Und deswegen brauch ich jetzt einen neuen Zahnkranz. Jetzt ist aber auch mal gut mit dem Handy, hm? Daniel? Du solltest öfter mal vorbeischauen. Ja, dann gibt's auch öfter mal einen Kuchen. Du kannst jederzeit zum Bäcker gehen oder dir selber einen backen. Daniel Witzig lebt in Bayreuth. Alle paar Wochen besucht er seine Eltern auf dem Land. Der Kontakt zur Familie, auch zu seinen beiden Schwestern, ist ihm wichtig. Sag mal, wie geht's dir in der Firma? Hä? Nette Kollegen? Ja, alles bestens. * Handy klingelt * Oh, 'tschuldigung. Mama, aber Papa hat recht, er sieht wirklich großartig aus. Na? - Na hoffentlich schmeckt er auch so. Der junge Mann bewohnt eine Einzimmerwohnung am Lise-Meitner-Platz im Bayreuther Stadtteil Oberkonnersreuth. * Rockmusik * * bedrohliche Musik * Hey Andi, da geht's lang. Mein Bruder und ich waren bei Freunden. Wollten zurück in meine Wohnung. Wollten den kürzesten Weg nehmen, der ist aber nicht gut beleuchtet. Deswegen hatten wir unsere Handylampen eingeschaltet. Ich weiß auch nicht, aber wir hatten gleich das Gefühl, dass da irgendwas nicht stimmt. Da liegt einer. Hallo? Hey! Hallo! Können Sie mich hören? Der bewegt sich nicht mehr! - Ich ruf Hilfe. Ja, schnell! Der junge Mann ist Daniel Witzig. (am Handy:) "Notruf, guten Tag." Ja, hallo, hier ist Hamann, wir haben einen Fahrradfahrer gefunden, an einer Wiese. Er... Ich glaube, er atmet nicht mehr. Wo sind Sie? Ich hab, glaub ich, meine mobilen Daten an. Ja, Moment. Er hat seinen Helm noch auf, ich weiß nicht, was ich machen soll. Fraunhofer, am Bolzplatz. "Ja, auf dem Fußweg." "Ich hab es, da." Sehr gut, können Sie bitte schnell kommen? Moment, ich gebe das Ganze nochmal ein. "Da könnte man hinfahren über die Fraunhofer Straße." "Der liegt da und atmet nicht mehr?" Das Fahrrad liegt noch drauf, ich weiß nicht, was ich machen soll. "Moment, ich schicke das mal einem Kollegen." Verbindungsweg Richtung "Dr.-Konrad-Pöhner-Straße". Ja, wie lange dauert das ungefähr? "Die sind gleich da, ich sag Ihnen jetzt, was Sie tun müssen." Ja. "Nochmal: Sehen Sie irgendwelche Atembewegungen?" Nein, ich seh gar nichts. "Dann sag ich Ihnen jetzt, wie Sie eine Wiederbelebung durchführen können." Andi, wir sollen eine Wiederbelebung machen. - Wir? "Knien Sie sich seitlich neben den Brustkorb des Patienten." "Das Handy können Sie auf laut stellen." Andi, machst du das? Gib dein Handy, ich leuchte! (verzweifelt) Ich kann das nicht. Den Helm lassen wir auf, ja? Den Helm können Sie drauflassen, weil wir drücken. "Wir brauchen nicht beatmen." (verzweifelt) Er ist blutüberströmt. "Machen Sie den Oberkörper des Patienten frei!" (tränenerstickt) Mein Bruder, er ist erst 17! (weinend) Ich hab solche Angst. "Wie alt sind Sie?" - 20. "Wenn ich Ihnen das nun erkläre", würden Sie sich das zutrauen, den Patienten wiederzubeleben? (weinend) Nein, ich trau mir das nicht zu. "Das ist überhaupt kein Problem." "Der Rettungswagen und der Notarzt sind gleich da." (verzweifelt) Wie lange brauchen Sie denn noch? "Die sind gleich bei Ihnen." * lautes Schluchzen * Und wie geht es Ihnen jetzt, Frau Hamann? (leise) Ich bin noch ein bisschen geschockt. Können Sie mir irgendwas zu den Verletzungen des Radfahrers sagen? Das Blut am Hals. Der Notarzt hat ja dann die Kleidung ein bisschen nach unten gezogen. Da war eine große offene Wunde im Bereich des Schlüsselbeins. Was haben Sie denn gedacht, als Sie die Person gesehen haben? Wir haben gedacht, es wäre ein Fahrradunfall. * Hubschraubergeräusch * Das ist nur der Hubschrauber von der Polizei. Wir suchen die Umgebung mit Wärmebildkameras ab. * lautes Hubschraubergeräusch * Hi. - Hi. Daniel Witzig, 24 Jahre alt. Wir haben seinen Ausweis im Rucksack gefunden. Auch Geld und sein Handy. Wohnt Lise-Meitner-Platz. Das kenn ich, das ist doch hier um die Ecke. Mhm, wenige hundert Meter von hier. Die Verletzungen passen nicht zu einem Unfall. Stichwunden. - Vermutlich. Die Tatwaffe suchen wir noch. Was ist das? Ob der Hammer zur Tat gehört, das wissen wir noch nicht. Okay, habt Ihr irgendwelche Hinweise auf Kampfgeschehen gefunden? Bisher nicht, aber wir schauen. Ja... - Die beiden sind ziemlich geschockt. Ich fahr jetzt mit denen ins Klinikum und mach dann dort das Protokoll. Gut, wir sehen uns dann später im Präsidium, ja? Kann ich jetzt? Also wir sind durch. - Okay. Wir sollten so bald wie möglich Mantrailer-Hunde einsetzen. Ich mein, wer weiß... - Ja, mach das. * beklemmende Musik * * Rockmusik * * Freizeichen * (am Handy) "Witzig?" Grüß dich, Papa. Du, äh, ist die Mama gerade zu sprechen? "Die ist gerade nicht da, worum geht's denn?" Ja, weil, sie hat mir doch Gemüse mitgegeben und das will ich jetzt eigentlich zubereiten. Jetzt ist es aber so, dass es in dem Rezept zwei verschiedene Varianten gibt. Ich weiß aber nicht, welches ich nehmen soll. "Das kann ich dir jetzt auch nicht sagen." "Da musst du die Mama selbst fragen." Deswegen ruf ich ja gerade an. "Das geht im Moment nicht." "Sonst alles okay bei dir?" Alles bestens. * Handy-Signalton * Du, warte mal kurz! "Die Mama ruft dich zurück." Ich krieg gerade 'ne Nachricht rein. "Also dann." Super, bis später, ciao, ciao! "Ade, ade!" Ja, das ging alles von mir aus. Also, wir haben da so 'ne Chatgruppe. Der Daniel, Sascha, Olaf und ich. Und ich hab dann eben so in die Runde gefragt: Wollen wir uns heute Abend treffen? Dann ging das so hin und her: Wo denn? Wann denn? Daniel hat auch geantwortet. Der schrieb: "Ich komme, muss aber erst noch was essen, kann später werden." Das war total spontan. Wir haben uns erst zu dritt getroffen. Also, Sonja, Sascha und ich. Und wo ist das gewesen? Shisha-Bar. Und wann kam Daniel Witzig dazu? Später. So gegen 21 Uhr. Hat er sich irgendwie auffällig verhalten? Überhaupt nicht, ganz normal. Was wurde getrunken? Bier, außer Daniel, der hat 'ne Spezi gehabt. Wie lange waren Sie in der Shisha-Bar. Wir mussten um 23 Uhr wieder raus wegen Corona. Das war uns aber zu früh. Dann hab ich gefragt, ob wir noch zu Sonja wollen. Die Idee, einen Besuch bei Sonja einzulegen, kam also von Ihnen. Ja, das war Olaf. Olaf hat gesagt: "Mensch Sonja, wir kennen uns jetzt schon so lange, und ich war noch nie bei dir in der Wohnung." Sonja meinte: "Ja okay, dann gehen wir zu dir." Daniel fand's auch gut. Wie sind Sie denn zur Wohnung gekommen? Mit unseren Fahrrädern. Wann sind Sie dort eingetroffen? Kurz nach 23 Uhr, denk ich mal. Wie ging der Abend bei Sonja weiter? Wir haben uns nett unterhalten, was getrunken. Was genau? Olaf hatte 'n Bier und Sonja und ich haben Whisky probiert. Und Daniel Witzig? (zickig) Das weiß ich nicht? Hat auf jeden Fall keinen Alkohol getrunken. Oder wenn, dann nur ganz wenig. Und wann war der Besuch bei Sonja zu Ende? Das war so um halb eins etwa. Da meinte Olaf: "So Leute, ich pack's jetzt, ich muss morgen um halb acht im Labor sein." Na und Daniel meinte, dass er's dann auch jetzt packt. Dann ging die Idee zum Aufbruch von Olaf aus? - Ja. Und Daniel Witzig hat sich quasi angeschlossen. (zustimmend) Mhm. Und Sascha? Der ist dann erst später gegangen. Hast du das gemerkt? Was denn? Sascha bleibt noch bei Sonja. Na und? Ja, klar, kann er ja machen. Ist das nicht ein bisschen umständlich immer mit deinem Helm? Du, mich hat's einmal so richtig auf die Schnauze gehauen, und seitdem hab ich den. Ob bei denen gerade was läuft da oben? Quatsch. Naja, ist ja nur so ein Gefühl. * Seufzen * Und bei dir? Hm? Tut sich da mal was? Was? Ach bei "Freundin"? Nee, überhaupt nicht. Aber, ich hab ja auch keinen Bedarf, gell? * unheilvolle Musik * Auf geht's. Also mach's gut. Ciao, Daniel. Ciao, ciao. * unheilvolle Musik * * Schritte * * Schritte * "Ja, wir haben 'ne SOKO eingerichtet." 30 Beamte. SOKO "Radweg", ja. Noch nichts, nein. Seh ich doch ganz genauso. Sicher, gern, ja. Ich halt Sie auf dem Laufenden. Das alte Lied: Täterwissen in der Öffentlichkeit. Wie ist das durchgesickert? Wahrscheinlich wie immer. Ja, Journalisten fragen Rettungsfahrer, man plaudert ein bisschen und dann... Jeder weiß jetzt "Stichverletzung". Das darf einfach nicht passieren. Der Hammer steht auch schon überall in den Medien. Ja, dazu trudeln auch die ersten Hinweise ein: Leute, die einen Mann mit Hammer gesehen haben. Okay, also: Was haben wir bisher an Spuren? Naja, da haben wir den besagten Hammer, darüber hinaus werden aktuell das Fahrrad, Kleidung und der Rucksack des Geschädigten auf DNA untersucht. Die Handy-Auswertung läuft, die Anwohnerbefragung ist abgeschlossen, die Funkzellendaten sind angefragt. Ach so, und es gibt in Tatortnähe einen Weiher, der wird morgen abgepumpt. Da wird ein junger Mann niedergestochen, mit brutalster Energie auf einem stockdunklen Weg. Verletzungen am ganzen Körper, als wenn jemand ihn zerstören wollte. Der hat einen solchen Hass. Gibt es im Leben von Daniel Witzig irgendwo 'ne dunkle Seite? Die SOKO "Radweg" vernimmt dutzende Personen aus dem Bekannten-, Freundes- und Familienkreis des Opfers. Ein Software-Entwickler aus Bayreuth kann besonders genaue Auskunft über Daniel Witzig geben. Ich weiß nicht, ist das okay? Mit, ohne Maske? Na, wir können ja Abstand halten, ne? Herr Utek, ich werd das Gespräch aufzeichnen. - Mhm. Also, ich sag Ihnen, wie es ist: Wir suchen nach einem Motiv für den Mord an Ihrem Freund Daniel Witzig. Ja, ich auch. Wir möchten mit Ihnen über ein spezielles Thema sprechen: Drogen. Was meinen Sie damit? Hat Daniel Haschisch konsumiert? Nein, Marihuana. Das heißt, er hat Gras geraucht. Nee, rauchen wär ihm viel zu ungesund gewesen. Er hatte einen Vaporizer, so 'ne kleine Pfeife zum Verdampfen. Aber sein Marihuana hat er ja auch irgendwo gekauft, oder? Nee, dafür hätte er kein Geld ausgegeben. Wo hatte er es denn dann her? Raten Sie mal! * Lachen * Das muss du dir anschauen, ich schick dir was rüber. Okay. Ist raus. * ausgelassenes Lachen * Okay, das ist echt krass. * Lachen * (lachend:) Das ist hart, oder? Ja. Du, mal was anderes: Kannst du mir 'ne Steuerungssoftware schreiben? Äh, ja klar, wofür? Bewässerungsanlage. Hä? Für Pflanzen. Echt? Nee, Quatsch, komm jetzt! * Lachen * Du willst echt selber Hanf anbauen und Haschplätzchen backen? Ist doch 'ne geile Idee. * Lachen * Ja, mach ich dir. Cool. Ja, er hat ein bisschen Hanf angebaut. Na und? Und verkauft? - Nein. Daniel war kein Dealer, das war Hobby, Abenteuer, was weiß ich... Jugendlicher Spaß am Regelverstoß, alles gemäßigt, würde ich sagen. Ist aber nun mal aus gutem Grund verboten. Verboten. - Mhm. War es Daniel, Alkohol zu trinken aus medizinischen Gründen. Ja? Alle haben Bier und Wein getrunken und wurden lustig, und er wurde mit Marihuana lustig. Hatte Daniel Kontakte im Drogenmilieu? (resolut:) Nein, auf keinen Fall, wirklich nicht! Mann, Daniel war ein lieber Kerl. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie sehr ich ihn vermisse. Es ist der Polizei nicht gelungen, ein Motiv für den Mord zu finden. Haben sich Täter und Opfer überhaupt gekannt? War es reiner Zufall, dass der Mörder Daniel Witzig tötete? Hätte auch jede andere Person zum Opfer werden können? Die Ermittlungen der SOKO "Radweg" gehen weiter. Dieser Mord ereignete sich im Sommer. Unsere Dreharbeiten dazu fanden Ende Januar statt, genau, als es nochmal richtig schneite. Ich begrüße jetzt den Ersten Kriminalhauptkommissar Roland Wiefek, von der Kripo Bayreuth, guten Abend. Sie haben das persönliche Umfeld von Daniel Witzig genau unter die Lupe genommen. Konnten Sie da irgendein Motiv für diese Tat entdecken? Nein, es war kein persönliches Motiv erkennbar. Wir ermitteln nach wie vor in alle Richtungen, gehen aber mittlerweile davon aus, dass sich Opfer und Täter nicht kannten. Daniel Witzig dürfte ein Zufallsopfer gewesen sein. Was denken Sie denn, wie die Tat abgelaufen ist? Das Spurenbild spricht dafür, dass Daniel Witzig plötzlich und überraschend von einer unbekannten Person angegriffen wurde und keine Chance hatte, sich zu wehren. Wir müssen davon ausgehen, dass der Täter plötzlich mit massiver Gewalt auf das Opfer eingewirkt hat. Es ist ein "absoluter Zerstörungswille" erkennbar. Die Tatwaffe war ein Messer. Am Tatort wurde der abgebrochene obere Teil eines Hammers gefunden. Hat der Täter auch damit zugeschlagen? Es wurden keine entsprechenden Spuren oder Verletzungen gefunden. Ein Zusammenhang mit der Tat wurde nicht eindeutig geklärt. Wir gehen davon aus, dass der Hammer nicht nur zufällig dort gelegen hat. Über den Täter ist nur wenig bekannt. Aus diesem Grund haben Sie die Profiler vom Polizeipräsidium München hinzugezogen. Was haben die rausgefunden? Sie gehen zunächst mal von einem Täter aus, der einen engen Ortsbezug zu Bayreuth hat. Dort ist auch der Tatort. Der Täter ist vermutlich männlich. Es wurden verschiedene Täterprofile erstellt, von denen zwei für uns besonders wahrscheinlich sind. Was für zwei Täterprofile sind das? Zum einen ist denkbar: Eine "psychisch auffällige" Person, jemand, der eine irrationale Angst hat und sich bedroht oder verfolgt fühlt. Diese Person führt zur Abwehr der gefühlten Bedrohung Waffen permanent mit sich. Vielleicht war diese Person schon in Behandlung bzw. Therapie, und hat diese nach der Tat am 19. August 2020 abgebrochen. Und das zweite Täterprofil? Was für eine Persönlichkeitsstruktur könnte der Gesuchte auch haben? Die Person könnte sich bereits im Vorfeld mit solchen Taten beschäftigt haben, und gegebenenfalls Tötungsfantasien gehabt haben. Vielleicht hat die Person darüber gesprochen oder Medien mit Gewaltdarstellungen konsumiert. Eventuell ist es ein Waffennarr, der gerne mit Waffen posiert. Es ist wahrscheinlich ein Täter mit einer auffälligen Persönlichkeitsstruktur. Wodurch könnte der Täter noch aufgefallen sein? Es ist denkbar, dass er im Vorfeld der Tat, öfters, ohne Anlass, nachts im Stadtgebiet unterwegs war. Es wird versucht, solche Personen regional ausfindig zu machen. Wir wollen nun überörtlich Hinweise erlangen. Wir hoffen, aus der Bevölkerung Hinweise zu bekommen. Hinweise, die unseren beiden Täterprofilen entsprechen. Gesucht wird eine Person, die entsprechend auffällig, mit Bezug nach Bayreuth, vielleicht dort gewohnt, gearbeitet oder studiert hat und inzwischen weggezogen ist. Wir sollten auf jeden Fall auch zeigen, wo sich das alles abgespielt hat. Die Tat wurde in Bayreuth verübt, im Regierungsbezirk Oberfranken. Daniel Witzig hatte sich am Abend mit Freunden getroffen, in einer Wohnung im Emil-Warburg-Weg, unweit der Uni Bayreuth. Er wollte mit dem Rad in seine Wohnung im Stadtteil Oberkonnersreuth fahren, knapp zwei Kilometer entfernt. Daniel Witzig fuhr gegen 0.30 Uhr in der Nacht los, vermutlich über einen Radweg durchs Univiertel, an der Universitätsstraße entlang. Zwischen der Dr.-Konrad-Pöhner-Straße und der Fraunhoferstraße gibt es einen Verbindungsweg. Hier traf Daniel Witzig auf seinen Mörder, bis zu seinem Zuhause wären es nur noch wenige 100 m gewesen. Herr Wiefek, es ist eine Belohnung ausgesetzt für Hinweise, die helfen können, das Verbrechen an Daniel Witzig aufzuklären. Ja, eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro. Wenn Sie Hinweise zum Mord an Daniel Witzig haben, dann rufen Sie bitte an: Hier im XY-Studio, bei der Kripo Bayreuth unter der Telefonnummer 0921–506 24 44, oder auch bei jeder anderen Polizeidienststelle. Das war der Erste Kriminalhaupt- kommissar Roland Wiefek, von der Kripo Bayreuth, vielen Dank. Und jetzt: XY-Gelöst! Zunächst ein Fahndungserfolg für die Kripo Westerstede. Ein Fall aus unserer Sendung im August 2020. Landkreis Ammerland in Niedersachsen: Juli 2019. Kurz vor Feierabend bekommt eine Sparkasse ungebetenen Besuch. Geld her! Schnell! Los! Die Angestellten haben Todesangst und kommen den Forderungen des Räubers nach. Das Geld, da rein! Mach! Der Täter erbeutet mehrere 1.000 Euro, die er sich in einer mitgebrachten Plastiktüte geben lässt. Dann ergreift er die Flucht. Zunächst mit einem Klapprad, das er aber wenige Straßenzüge weiter abstellt. In der Nähe wartet ein Komplize in einem weißen Auto. Einem Zeugen fällt das Bremer Kennzeichen auf. Eine wichtige Beobachtung, wie sich nun herausgestellt hat. Denn tatsächlich stammen die beiden Tatverdächtigen aus dem Großraum Bremen. Nach unserer Sendung erhärtete sich der Verdacht gegen einen 48-jährigen Mann. Er konnte am 18. Januar verhaftet werden. Der mutmaßliche Komplize, der vorher die Örtlichkeiten ausgespäht und das Fluchtauto gefahren haben soll, musste nicht mehr festgenommen werden. Er saß bereits wegen anderer Straftaten in Haft. Und noch ein geklärter Fall: Ein Raub, aus unserer Juni-Sendung 2019. Karlsruhe, Stadtteil Rüppurr. Auf den Bildern einer Überwachungskamera sieht man zwei Männer auf dem Weg zu einem Verbrechen. Wenige Minuten später überfallen sie ein älteres Ehepaar und deren Haushälterin. Sie erbeuten 20.000 Euro in bar und flüchten in einem VW-Transporter. Rund eine Woche nach der Ausstrahlung des Falls bei XY meldete sich dann ein Zeuge bei der Kripo Karlsruhe. Ihm war dieses Fahrzeug in Offenburg aufgefallen. Es stand mit offener Schiebetür längere Zeit in einer Tiefgarage. Als die Polizei den Wagen durchsuchte, fand sie eine Schreckschusspistole. Daran DNA-Spuren, die die Kripo zu zwei polizeibekannten Männern aus Magdeburg führten. Die 39 und 43 Jahre alten Männer sind inzwischen zu Haftstrafen verurteilt und sitzen im Gefängnis. In unserem nächsten Fall geht es um einen Mann, der im Leben nicht gerade vom Glück verfolgt wird. Gesundheitliche Probleme, Depressionen, Arbeitslosigkeit. Als sich endlich eine Wende abzeich- net, wird er Opfer eines Verbrechens. Fundbüro der Stadt Fürth. 5. Oktober 2020. Was macht denn die hier bei den Briefen? Hat jemand in unseren Briefkasten geworfen. Hast schon reingeschaut? Bargeld ist keins mehr drin. Zwei Bankkarten, Ausweis fürs Fitness-Studio. Und ein halber Personalausweis! Thomas Meyer. Hier aus Fürth. Hat den Geldbeutel bestimmt verloren. Oder ein Taschendiebstahl. Ich ruf mal beim Einwohnermeldeamt an. Vielleicht wissen die was. Ja, hallo? Winkler hier, vom Fundamt in Fürth. Bei uns ist ein Geldbeutel abgegeben worden mit Papieren drin. Tatsächlich gibt es zu dem Ausweis einen Eintrag. Doch die Geldbörse wurde nicht verloren und auch nicht gestohlen. Sie spielt eine Rolle bei einem tragischen Verbrechen. Opfer ist Thomas Meyer, 38 Jahre alt. Thomas! Hey, wie geht's dir? Kennt ihr euch? - Nee. Pia, Thomas - Thomas, Pia. Hi. Wir ziehen 'ne Runde um die Häuser. Kommst du mit? (zögernd:) Ja, klar. Wobei... Was ist los? Du, ich geh lieber nach Hause, ich... bisschen klamm zur Zeit. Immer noch keinen Job? War vor Corona schon bescheiden, aber jetzt... Was machst du denn? Barkeeper. Mal was ganz anderes, mhm? Wobei, äh, ein Kumpel von mir hat 'ne Kneipe. Ich glaub, der sucht gerade 'nen Barkeeper. Das heißt, eventuell wär da was möglich? Versprechen kann ich nix, aber ich kann mal fragen. Na super, danke. Dann geb ich Pierre deine Nummer. Und wenn das klappt, dann schmeißt du 'ne Runde. Versteht sich von selbst, Ehrensache. Tatsächlich stellt sich Thomas Meyer bald darauf in der Kneipe vor. Das klingt doch alles ganz gut. Und mit den Arbeitszeiten weißt du ja auch, was auf dich zukommt. Ich denk, das gehört dazu. Ja, wollen wir einen kleinen Test machen? Du mixt mir einen Drink. Okay. Einen Flying Kangaroo, hast du den drauf? Ja klar, aber... Darf ich vielleicht was eigenes machen? Nur zu! * animierende Musik * Zum Wohl. Optisch: 1A. Wow, was immer das ist: Das kommt auf die Karte. Und du wirst ihn mixen. Sehr gerne. Thomas Meyer lebt mit einem Bekannten in einer Wohngemeinschaft in der Fürther Südstadt. Das sind doch Neuigkeiten. Hast du den Vertrag eigentlich gleich unterschrieben? Nee, noch nicht, aber ich habe die mündliche Zusage. Auch noch einen? Ja, gerne. Freut mich für dich. So ein bisschen Sorgen hab ich mir ja schon gemacht in letzter Zeit. Du meinst, wegen... Ja. So richtig gut drauf warst du ja nicht gerade in den letzten Wochen. Meine Depression hab ich im Moment unter Kontrolle. Und jetzt mit dem neuen Job: alles bestens. Wann ging's eigentlich los damit? Oder willst du nicht darüber reden? Ging schon früh los. Ich hab als Kind sehr schlecht gesehen. Das zieht dich runter, wenn du überall nicht mitmachen kannst. Ist aber besser geworden, oder? Ich mein, heute? Bin operiert worden. Ich hab im linken Auge ein Hornhautimplantat. Damit geht's schon. Die OP war der Horror. Ich hab solche Angst gehabt, dass irgendwas schiefläuft. Dass ich komplett erblinde. Dazu konnte ich nicht schlafen, Albträume. Kann ich verstehen. Lief ja alles gut. Nur in der Dunkelheit hab ich noch ein paar Probleme. * Handy klingelt * Hey Lars. (am Handy:) "Hey Thomas." "Wollen wir wieder ein Bierchen trinken?" Ja klar, gerne. Wann denn? "Donnerstag? Bei mir? So um zehn?" Alles klar, ich freu mich, bis dann. Ich muss noch schnell was einkaufen, soll ich dir was mitbringen? Lass mal, ich hab alles. Donnerstag, 17. September 2020. Wie verabredet besucht Thomas Meyer am Abend einen Freund. * Türsummer * Cheers. Cheers. Auf deinen neuen Job. Wann geht's los? Der Chef meldet sich, wenn's soweit ist. Und mit Corona ist das jetzt kein Problem? Ich mein, Kneipen und so? Das läuft doch jetzt gerade alles auf Sparflamme. Du, der Besitzer, der hat sich da einiges überlegt. Hygienekonzept und so. Der ist zuversichtlich, dass er weiter auflassen darf. Naja, ich drück dir die Daumen. Irgendwann müssen wir wieder zurückkehren zur Normalität. Das wird gut, endlich wieder 'ne Aufgabe. Eigenes Geld verdienen. Thomas Meyer fiebert seiner neuen Arbeit voller Optimismus entgegen. Er verbringt bei seinem Freund einen unbeschwerten Abend. Kurz nach Mitternacht macht er sich zu Fuß auf den Heimweg. Gegen 0.40 Uhr hat er seine Wohnung fast erreicht. * unheilvolle Musik * Ah! Hilfe! Was wollt ihr von mir? Ah! * Husten * * Schluchzen * Ah, mein Auge. * Schluchzen * * schweres Atmen * Mein Auge. * schweres Atmen * Thomas Meyer steht unter Schock, findet aber wie in Trance den Weg zurück nach Hause. * schweres Atmen * Ohne mit jemandem über den Überfall und seine Verletzungen gesprochen zu haben, schläft er ein. "Was soll das?" An den darauffolgenden Tag kann sich Thomas Meyer später nicht mehr erinnern. Er scheint ihn komplett verschlafen zu haben. Erst einen Tag später, am Samstag, kommt er langsam wieder zu sich. Morgen, Thomas. * schweres Atmen * Morgen. Was ist denn mir dir passiert? Ach du, mich haben zwei Typen zusammengeschlagen. Was? Warum? Die haben meine Geldbörse und mein Handy geklaut. Und was ist mit deinem Auge? Da hat einer voll gegengetreten. Lass mal sehen. Uah! Das sieht übel aus. Du musst zum Arzt! Sofort! Ich seh auf dem Auge nichts mehr. Ich hol's Auto, ich fahr dich ins Krankenhaus. Ich kann nichts mehr sehen! Aus dem Fürther Krankenhaus wird Thomas Meyer sofort in eine Spezialklinik nach Nürnberg überwiesen. Hallo Herr Meyer. Na, wie geht's? Ja, um ehrlich zu sein, ging's mir schon besser. Die Ergebnisse sind da. Fangen wir doch mal mit dem Positiven an: Am Schädel gibt es keine Frakturen, auch keine inneren Blutungen. Schädigungen oder Auffälligkeiten am Gehirn konnten nicht festgestellt werden. Und was ist mit meinem Auge? Da wird es leider etwas komplizierter. Die Linse ist eingetrübt. Es gibt eine Perforation der Hornhaut. Das Implantat hat sich gelöst. Das hört sich aber gar nicht gut an. Sie müssen sofort operiert werden. Eine OP? Hören Sie, bitte keine OP! Wissen Sie, ich... Herr Meyer, Herr Meyer! Ich verstehe Sie, aber Sie haben schwerste Verletzungen. Wenn wir operieren, wie sind die Aussichten? Für Prognosen ist es zu früh, wir müssen erst mal den Eingriff abwarten. * traurige Musik * Es geht alles wieder von vorne los, alles. Am nächsten Tag wird Thomas Meyer operiert. Einige Tage später wird er aus der Klinik entlassen und kehrt nach Hause zurück. Hey Thomas. Hey. Willkommen zu Hause. Und? Wie ist die OP gelaufen? (leise) Ich weiß es nicht. Die können noch nichts sagen. * traurige Musik * Das wird aber wieder, oder? Wird nicht bei dieser einen OP bleiben. Ich muss nochmal unters Messer. Wird nicht mehr so, wie's vorher war. Mensch Thomas... Das mit dem neuen Job, das kann ich auch knicken. Du musst optimistisch bleiben! Hast du inzwischen mit der Polizei gesprochen? Die Kripo hat alles aufgenommen. Aber ich hab da keine große Hoffnung. Hab die Kerle noch nicht mal richtig gesehen. Gib dich jetzt bloß nicht auf! Sagst du so leicht. Mir geht doch alles jetzt den Bach runter. Thomas Meyer wird weitere Operationen über sich ergehen lassen müssen. Wie groß die Schäden sind, die am verletzten Auge zurückbleiben werden, ist bis heute offen. Ich begrüße jetzt Kriminalober- kommissarin Sandra Müller von der Kripo Fürth. Guten Abend. Frau Müller, Sie haben nach wie vor Kontakt zu dem Opfer. Wie geht es ihm heute? Für ihn ist es doppelt tragisch: Das Auge ist sehr schwer verletzt, dadurch konnte er den Job nicht antreten. Es hat ihn aus der Bahn geworfen, es fällt ihm schwer, damit zurechtzukommen. Für Sie ist das auch kein einfacher Fall, weil Sie über die Täter so gut wie nichts wissen. Richtig, der Geschädigte hat sie in der Dunkelheit kaum gesehen. Zudem kam der Angriff völlig überraschend. Er konnte nur sagen, das einer der beiden vermutlich blond war. Wie können unsere Zuschauerinnen und Zuschauer Ihnen dann weiterhelfen? Unsere Hoffnung: über die geraubten Gegenstände. Unter anderem eine Herrenarmbanduhr, Marke Fossil. Ein Chronograph mit silberfarbenem Gehäuse, blauem Ziffernblatt und einem silberfarbenen Metallarmband. Ebenfalls geraubt: ein schwarzes Smartphone der Marke Motorola, Modell Moto G4. Unsere Frage: Sind diese Gegenstände nach der Tat am 18. September 2020 irgendwo aufgefallen oder wurden sie zum Kauf angeboten? Die Geldbörse, die die Täter dem Opfer ebenfalls abgenommen hatten, ist ja - wie im Film gesehen - wieder aufgetaucht. Trotzdem haben Sie auch dazu eine Frage. Eine unbekannte Person hat die Geldbörse beim Fundamt Fürth anonym in den Briefkasten geworfen. Dort wurde sie am 5. Oktober 2020 gefunden. Wir bitten diese Person, sich zu melden. Wichtig ist es zu wissen, wann und wo die Geldbörse gefunden wurde. In der normalen schwarzen aufklapp- baren Herrengeldbörse aus Leder, waren Bankkarten, eine Karte für ein Fitness-Studio und der zerbrochene halbe Personalausweis des Geschädigten. Dieser zerbrochene Ausweis, das hatte aber nichts mit der Tat zu tun, oder? Nein, der Ausweis war schon vorher zerbrochen. Das Opfer war noch nicht dazu gekommen, einen neuen zu beantragen. Dann kommen wir zum Tatort, da hoffen Sie auf Zeugen. Schauen wir uns auf einer Karte an, wo das Verbrechen passiert ist. Die Tat ereignete sich in der Fürther Südstadt, südlich des Hauptbahnhofs, in der Nacht auf Freitag, den 18. September 2020 gegen 0.45 Uhr. Hier sehen wir die nähere Tatortumgebung, Ecke Amalienstraße/Winklerstraße, direkt an der Kirche St. Paul, auch als Paulskirche bekannt. Wem sind kurz vor oder nach der Tat zwei Männer aufgefallen? Wer hat etwas beobachtet, das mit der Tat zu tun haben könnte? Einen möglichen Zeugen möchten Sie ganz gezielt ansprechen, welchen? Der Geschädigte ist ziemlich sicher, dass während der Tat ein Taxi am Tatort, also an der Paulskirche, vorbeigefahren ist. Wenn sich die Fahrerin oder der Fahrer daran erinnert, bitte melden! Sie oder er könnte etwas gesehen haben. Vielleicht bringt uns das weiter. Die Kripo Fürth hat ein kostenfreies Hinweistelefon eingerichtet, die Nummer lautet 0800-7766320. Oder Sie rufen hier bei uns im Studio an, wenn Sie der Polizei helfen können. Eine Belohnung gibt es auch, wie hoch ist die, Frau Müller? 3.000 Euro. Dann hoffen wir, dass viele Hinweise kommen. Es ist Zeit für einen ersten Zwischenstand. Und das erwartet Sie im zweiten Teil unserer Sendung: Bad Laasphe: Ein Mann macht eine ungewöhnliche Beobachtung. Kurz darauf kommt es zu einem schrecklichen Verbrechen. Hamm, Coesfeld: schockierendes Ende eines Arbeitstages. Give me the money! Come on! Doch der Täter läuft sich erst warm. Unser nächster Fall führt uns nach Bad Laasphe, in eine Kleinstadt in Nordrhein-Westfalen. Im Sommer 2018 kommt Vezir Akpinar aus der Türkei hierher, um sich einen Traum zu erfüllen. Doch der Traum wird mehr und mehr zum Albtraum. So, das ist es. Und? Was sagt ihr? Ah, ist doch okay, für den Preis. Was hast du nochmal dafür bezahlt? 100.000 Euro. Du hast das ganze Geld, das du für das Cafe in Bodrum bekommen hast, hast du hier reingesteckt? Ja. Also, ich weiß nicht. Es war das beste Angebot im Umkreis. Die Wohnung im Ersten ist vermietet. Oben wohne ich, quasi kostenlos, und unten kommt ein Ladenlokal rein. Und das bringt ja dann wieder Geld. Also ich finde, du hast gut gekauft. Hast du schon einen Namen fürs Lokal? Bodrum Grill, denke ich. Bodrum Grill? Du willst es genauso nennen wie das Café in Bodrum? Ja. Oder wie wär es mit "Bei Vezir". Mit so 'nem schönen Schild über dem Eingang. Dann können die Leute doch sagen: "Hey, treffen wir uns bei Vezir!" Oder: "Komm, wir gehen heute Abend zu Vezir!" Da machst du dir gleich 'nen Namen. Klingt gut. Gehen wir rein? Im Sommer 2018 kauft Vezir Akpinar ein Haus in der Bahnhofstraße von Bad Laasphe. Bis vor kurzem lebte er noch in der Türkei, wo er ein Cafe betrieben hat. Das Cafe hat er verkauft, um sich in Deutschland eine neue Existenz aufzubauen. Das wird mein Cafe. Da kommt die Garderobe hin, hier kommt 'ne Theke hin, mit einer großen Vitrine für die warmen Vorspeisen. Rund um Bad Laasphe hat Vezir Akpinar zahlreiche Verwandte. ... noch so 'ne kleine Theke für die Selbstabholer. Dann wird das schon. Also, das ist echt viel zu tun, sehr viel! Das meiste kann ich selbst machen. Du kannst doch nicht alles alleine machen. Du wirst Hilfe brauchen und das wird dann kosten. Dann musst du auch noch die Einrichtung bezahlen, die Möbel und die Geräte usw. Woher willst du das alles nehmen, wenn du keine Kohle mehr hast? Oder hast du was in Reserve? Naja, ich hab die Mieteinnahmen von der Wohnung oben. Dann such ich mir noch was, und dann klappt das schon. Ja, das glaub ich auch. Das klappt! Jetzt sei mal nicht so negativ, Mann. Vezir weiß schon, was er tut. Hoffentlich. Kommt! Ich zeig euch mal den Rest. Da geht's zum Keller. Und da gibt's noch einen Ausgang zum Hof. Ah, Frau Simonesko, hallo! Hallo Herr Akpinar. Ich mach hier gerade eine Führung durchs Haus. Ah, weil ich Sie gerade sehe, Herr Akpinar: Könnten Sie heute Abend kurz vorbeikommen? Beim Waschbecken im Bad, es tropft aus dem Abfluss, und wir kriegen das nicht hin. Okay, kein Problem, ich schau mir das gerne an. Prima! Dann bis später. Bis später, ja? Kommt, ich zeig euch noch den Rest. Das hier ist die Wohnung von der Frau Simonesko. Die wohnt da mit ihrer Tochter. Ja, und hier wohne ich. * unheilvolle Musik * Ich habe drei Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche, Bad. Hier ist das Wohnzimmer. Da schlaf ich momentan. Und hier... ist die Küche. Ich weiß, das sieht jetzt schlimm aus. Aber ich hab gerade erst angefangen. Es wird alles renoviert, tipptopp, von oben bis unten, das ganze Haus. Ich mach uns einen Tee, okay? Setzt euch doch, ich hol Wasser. (leise) Das wird doch nix. - Ach komm. Hast du gesehen? Das Haus ist 'ne halbe Ruine. Wie will er das denn hinkriegen? Vor allem finanziell! Vezir Akpinars Traum vom eigenen Haus mit Lokal in Deutschland steht von Anfang an auf wackeligen Beinen. * Wasserrauschen * Alles wieder dicht. Vielen Dank. Herr Akpinar, ich muss Ihnen noch etwas sagen. Ja? * unheilvolle Musik * Vezir Akpinar ist verheiratet. Seine Frau, eine Britin, ist in der Türkei geblieben. * sehnsuchtsvolle Musik * Hallo mein Schatz! Hallo Helen. Schön, von dir zu hören. Wie geht's dir? Gut, es geht mir gut. Ja? Ja, aber, meine Mieterin und ihre Tochter, die ziehen aus. Was? Warum? Sie wollen nach Spanien gehen. Aber dann fehlen uns die Mieteinnahmen. Ja. Das ist katastrophal. Ja. Aber lassen wir das jetzt. Wie geht es dir? Was hast du gemacht die letzten Tage? Das ist völlig unwichtig momentan. Du, wirklich, lass, ich möchte darüber nicht reden. Erzähl doch lieber was von dir, etwas Schönes. Naja, ich, ähm, ich hab gestern einen Wanderausflug gemacht. Wir waren in der Nähe von Bodrum... Die Pläne für die Zukunft des Ehepaars sind zu diesem Zeitpunkt ungewiss. Wann und ob seine Frau nach Deutschland nachkommen wird, ist unklar. Vezir Akpinars wichtigster Lebensinhalt ist die Renovierung seines Hauses. Die meisten Arbeiten versucht er alleine zu bewältigen. Ab und zu erhält er Hilfe von Verwandten. Wollen wir 'ne Pause machen? Was? 'ne Pause! Pause? Wie sind doch zum Arbeiten hier Vezir, nicht zum Pause machen. Yilmaz, danke, dass du mir hilfst. Ehrlich. Ist schon gut, ich mach das gerne, wirklich. Ich schau mal nach den Jungs oben, ja? Okay! Gelegentlich engagiert er auch billige Arbeitskräfte, die ihm unter der Hand empfohlen wurden. Wenn du fertig bist mit dem Abkleben, dann kannst du ihm beim Streichen helfen, okay? Ich mach uns noch was zu essen. Nach dem Auszug seiner Mieterin, nimmt Vezir Akpinar einen Kredit auf, um den Mietausfall zu kompensieren. Zudem nimmt er einen Job als Pizzabote an. Hallo, die Pizzas sind da! Einmal Quattro Stagioni, einmal Capricciosa. Macht 19,40 Euro. 20. Dankeschön. Lass Sie sich's schme... * Tür knallt zu * Ende 2019. Mehr als ein Jahr nach seinem Neuanfang in Bad Laasphe, hat Vezir Akpinar noch nicht viel erreicht. Die Renovierung kommt nur schleppend voran. Und einmal mehr gibt es Probleme. Sicher? Nein, war wirklich gut, danke. Also, ich hab mir das ganze Haus jetzt mal angeschaut. Den Heizkessel und den Brenner: sieht nicht gut aus. Die Heizung ist kaputt, die muss komplett ausgetauscht werden. Wieviel kostet das? Naja, wenn ich den Laden rechne und die beiden Wohnungen, komm ich auf rund... 14.000 Euro. So viel? Du willst immerhin die Heizung für ein ganzes Haus. Das ist ein echter Freundschaftspreis. Von Landsmann zu Landsmann. Und den kann ich dir nur machen, wenn du bei der Arbeit kräftig mithilfst. Ich muss mir das noch überlegen. Mindestens ein Angebot einholen, ich hoffe, du verstehst das. Klar, frag rum, aber ich garantiere dir, die meisten anderen werden 30.000 oder mehr verlangen. Mitte März 2020 entschließt sich Vezir Akpinar das Angebot des Heizungsbauers anzunehmen. Von der Bank lässt er sich in zwei Tranchen die 14.000 Euro für die Heizung auszahlen. In der darauf folgenden Woche bremst die einsetzende Corona-Pandemie den Einbau der neuen Heizung aus. Vezir Akpinar arbeitet trotzdem weiter an seinem Traum. Ach Scheiße! Dieser Tag wird für die Ermittlungen der Polizei von entscheidender Bedeutung sein. Einmal mehr erhält Vezir Akpinar Unterstützung von einem Verwandten. Schalt mal ein! Alles klar. Okay. Gott sei Dank, es geht wieder. Mhm. Nach getaner Arbeit kaufen die beiden Männer am Abend noch zusammen ein. Okay, ich geh dann mal, ja? Bleib doch noch. Ich mach uns was zu essen. Nichts gegen deine Kochkünste, mein Lieber, aber die von meiner Frau sind einfach besser. Ich fahr dann mal nach Hause. Okay, kein Problem. Ich kann dich verstehen. Und vielen Dank nochmal für deine Hilfe. Schon gut, Vezir, meld dich einfach, wenn du mich wieder brauchst, ja? Bis dann, Mann. Bis dann. Gegen 20 Uhr verlässt der Verwandte von Vezir Akpinar das Haus. * unheilvolle Musik * Wie Vezir Akpinar den weiteren Abend verbracht hat, ist unbekannt. Fest steht: Als er zu Bett geht, ist er stark betrunken. Mit einem Blutalkoholwert von über 2 Promille. * traurige Musik * Irgendwann in den folgenden Stunden muss sich eine unbekannte Person Zutritt zum Haus verschafft haben. Einbruchspuren werden später nicht gefunden. * Schritte auf Treppe * * unheimliche Musik * * dramatische Musik * Zwischen 1 und 2 Uhr in dieser Nacht, macht ein Zeuge eine wichtige Beobachtung. Er sieht einen silberfarbenen Kombi, der vor dem Haus von Vezir Akpinar parkt, und einen Mann, der etwas in den Kofferraum lädt. Nähere Angaben kann der Zeuge nicht machen. Während der folgenden zwei Tage bleibt das Verbrechen unentdeckt. Zwei Nächte nach dem Mord, muss der Täter dann zurückgekehrt sein. * Plätschern * * dramatische Musik * Durch Rauch, der durch ein Fenster nach außen dringt, werden Zeugen auf das Feuer im Dachgeschoss aufmerksam. Die alarmieren sofort die Feuerwehr. * Martinshorn ertönt * (Feuerwehrmann) Starke Rauchentwick- lung in den oberen Etagen. Die Wohnung im ersten Stock ist leer. Das Feuer dürfte hier oben ausgebrochen sein. Der Plan des Täters, den Tatort vollständig zu vernichten, ist fehlgeschlagen. Ich glaube, da liegt jemand. Wir haben hier 'nen Toten. Vezir Akpinar wurde im Schlaf erschlagen. Von wem und warum, liegt bis heute völlig im Dunklen. Ein furchtbares Verbrechen, zu dem es jetzt natürlich viele Fragen gibt. Bei mir ist jetzt Kriminalhaupt- kommissar Florian Angelkorte von der Kripo Hagen. Guten Abend. Der Täter hat offenkundig versucht, seine Spuren durch das Feuer zu verwischen. Das hat zum Glück nicht vollständig geklappt. Aber wieso hat er den Brand erst zwei Tage nach der Tat gelegt? Es gibt Spuren eines zweiten Brandbeschleunigers. Vermutlich hatte er schon in der Tatnacht versucht, Feuer zu legen. Als es kann keine Meldungen über einen Brand in den Medien gab, kam er zurück und hat erneut Feuer gelegt, diesmal mit Benzin. Aber auch beim zweiten Mal war er damit nicht komplett erfolgreich. Leider gibt es dennoch kaum tatrelevante Spuren. Eine wichtige Frage ist natürlich, die nach dem Motiv. Der Mord an Vezir Akpinar scheint wie aus heiterem Himmel gekommen zu sein. Oder hatte er Ärger mit irgendjemandem? Wir wissen noch nicht genug über seine Kontakte. Er war selten unterwegs, hatte aber offenbar einen großen Bekanntenkreis Vielleicht hatte er neben dem Bankkredit weitere Schulden. Oder er war in etwas verstrickt, von dem wir nichts wissen. Ein Tatmotiv könnten natürlich die 14.000 Euro sein, die Vezir Akpinar vor seinem Tod abgehoben hatte, um die neue Heizung zu bezahlen. Die 14.000 Euro wurden nicht gefunden. Wir wissen nicht, wo er sie aufbewahrt hatte. Das Geld ist aber sicher nicht verbrannt. Der Heizungsbauer versichert, sein Geld nicht erhalten zu haben. Die Arbeiten hatten noch nicht begonnen. Das Geld könnte also ein Motiv gewesen sein. Aber wer wusste davon? Und wer begeht für 14.000 Euro einen Mord? Wir haben im Film auch gehört: Vezir Akpinar muss stark betrunken gewesen sein, als er am Tatabend ins Bett gegangen ist. Das ist ein Rätsel für Sie. Er hatte über 2 Promille, dabei hatte er so gut wie nichts getrunken. Es gab auch keine Alkoholflaschen in seiner Wohnung. Das könnte bedeuten, dass er trotz seiner finanzieller Situation an diesem Abend noch ausgegangen war. Wir suchen Zeugen, die Vezir Akpinar am Montag, 23. März 2020, abends eventuell in einem Lokal gesehen haben, in Bad Laasphe oder in der Umgebung. Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit, warum keine leeren Flaschen am Tatort gefunden wurden: Der Täter könnte sie mitgenommen haben. Das stimmt, und das könnte auch zu der Beobachtung des Zeugen aus der Tatnacht passen. Vor Vezir Akpinars Haus war ein silberfarbener Kombi, möglicherweise eine Mercedes-C-Klasse, in die ein Mann etwas einlud. Es könnte eine Kiste oder ein Karton gewesen sein, darin vielleicht auch Flaschen. Wir wollen mal zeigen, wo sich das alles abgespielt hat. Bad Laasphe ist eine Kleinstadt in Nordrhein-Westfalen, im Kreis Siegen-Wittgenstein. 35 km östlich von Siegen. Der Tatort befindet sich in der Innenstadt von Bad Laasphe, unweit des Hauptbahnhofs. Und zwar in der Bahnhofstraße, an der Kreuzung zur Turnerstraße. Hier auch nochmal ein Foto des Hauses, das Vezir Akpinar 2018 gekauft hat, und in dem er vor etwas mehr als einem Jahr ermordet wurde. Natürlich suchen Sie nicht nur Zeuginnen und Zeugen, die in der Tatnacht etwas gesehen haben, sondern vielleicht auch in der Nacht, als das Feuer gelegt wurde. Jede Beobachtung kann helfen. Der Brand wurde in der Nacht auf Donnerstag, 26. März 2020, gelegt. Beobachtungen am Tatort selbst sind auch wichtig. Der Brand selbst dürfte am Mittwoch selbst gelegt worden sein. Wir bitten alle, die Vezir Akpinar kannten, um Mithilfe. Lebensumstände, Kontakte, wo er sich aufgehalten hat - je mehr wir erfahren, desto besser. Eine Belohnung ist auch ausgesetzt in diesem Fall. Ja, in Höhe von 5.000 Euro. Wenn Sie der Polizei helfen können, den brutalen Mord an Vezir Akpinar aufzuklären, dann rufen Sie bitte an. Hier im Studio, bei der Kripo Hagen unter der Nummer 02331 - 986 20 66 oder bei jeder anderen Polizeidienstelle. Auch eine Mail können Sie natürlich schreiben, an xy@zdf.de. Das war Kriminalhauptkommissar Florian Angelkorte von der Kripo Hagen. Vielen Dank. "Schlechte Zeiten für Einbrecher" - diese Schlagzeile war zuletzt immer wieder zu lesen. Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Zahl der Einbrüche in Deutschland deutlich zurückgegangen. Das heißt allerdings nicht, dass sich sämtliche Einbrecher zur Ruhe gesetzt hätten. Eine Fahndung des LKA Hamburg: Mittwoch, 26. August 2020. Um 15.20 Uhr betreten zwei Männer ein Grundstück im Hamburger Stadtteil Lohbrügge. Die Besitzer sind nicht zu Hause. Die Eindringlinge behalten ihre Umgebung immer im Blick. Doch eine Überwachungskamera zeichnet auf, wie sie fast zehn Minuten lang versuchen, die Haustür aufzuhebeln. Erst mit einem Schraubenzieher, dann mit einem Brecheisen. Als dies misslingt, lassen die Einbrecher von der Haustür ab. Doch sie geben nicht auf. Im Garten gelingt es ihnen, ein Fenster aufzubrechen und sich Zutritt zu verschaffen. Im Haus finden die Täter den Schlüssel zu einem Tresor. Sie erbeuten mehr als 100.000 Euro und flüchten. Ein mutmaßlicher Komplize der Einbrecher, ein Mann aus Algerien, konnte vom LKA Hamburg ermittelt und zwischenzeitlich festgenommen werden. Von den beiden Männern, die wir im Video gesehen haben, fehlt aktuell aber jede Spur. Immerhin: Einer der Gesuchten konnte identifiziert werden. Sein Name: Rifaat Tayeh, 54 Jahre alt, er stammt aus Kuwait. Er ist 1,73 m groß, schlank. An diesem Tag war er komplett in Blau gekleidet: Mit einer Kappe der Marke "Under Armour", Regenjacke, Blue-Jeans, Turnschuhen. Der Name des Mittäters ist bislang nicht bekannt. Er dürfte 25 bis 35 Jahre alt sein, circa 1,74 m groß, schlank. Er hatte einen dunklen Dreitagebart und trug eine türkisfarbene oder hellblaue Mütze. Dazu eine schwarze Lederjacke mit roten Streifen. Wenn Sie wissen, wo sich die beiden Tatverdächtigen aufhalten, oder der Polizei weitere Informationen zu diesen Männern geben können, dann melden Sie sich bitte. Und zwar beim LKA Hamburg unter der Telefonnummer 040 – 42 86 71 900, oder hier bei uns im XY-Studio. Kennen Sie jemanden, der bevorzugt diese Marke raucht? Zigaretten von L&M? Und der regelmäßig eine solche "Captain America"-Kappe trägt? Dann sollten Sie jetzt ganz genau hinsehen, denn womöglich können Sie in unserem nächsten Fall den entscheidenden Hinweis liefern. Hamm, Nordrhein-Westfalen. Eine kleine Tankstelle, kurz vor Feierabend. Die einzige Angestellte vor Ort: Eine 23-jährige studentische Aushilfe bereitet den Ladenschluss vor. * unheilvolle Musik * * Handy-Signalton * Hallo. Hi. One L&M, please. Wie bitte? (energisch) One LM, please! The red one. Okay, for how much? 9,90. 9,90? The money! (lauter) The money! Come on! (ängstlich) Bitte nicht! (laut) The money! Give me the money, come on! * dramatische Musik * * dramatische Musik * Die Angestellte ruft sofort die Polizei und beschreibt den Täter. Ein Mann mit einem auffälligen Cap und einem Jutebeutel. Ja? Die Tankstelle, an der ich arbeite, wurde überfallen. Zwei Wochen später. Im Hammer Stadtteil Bockum-Hövel wird kurz vor Feierabend ein kleiner Lottoladen überfallen. Eine Videokamera nimmt die Tat auf. Die Bilder landen schließlich im Raubkommissariat der zuständigen Kripo Hamm. Das ist er, das ist der Mann. Okay, halten wir mal die genaue Tatzeit fest. 17.55 Uhr - zu diesem Zeitpunkt waren Sie nicht vorne im Laden, Frau Lange, oder? Nein, ich war im Nebenraum und hab die Lottokasse abgerechnet. Und dann hab ich gehört, wie jemand reingekommen ist. Er wollte zwei Schachteln Zigaretten. Welche? L&M, die roten. Da! Das Messer! Was hat er gesagt? Dass ich ihm das Geld geben soll. Ich weiß es nicht mehr so genau, ich hab nur noch das Messer gesehen. Ja und dann bin ich hektisch geworden und hab die Kasse nicht sofort aufgekriegt, und... Ah! Der ist ja auch um den Tresen herum. Daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Ja, und 'ne Zigarettenschachtel hat er auch noch mitgenommen. Ja, und als er raus ist, da hat er ein paar Mal geschrien: "Setz dich!" Und dann war er weg. Moment: "Setz dich?" Also auf Deutsch? Ja, er hat deutsch gesprochen. Mit Akzent, polnisch oder russisch oder so. Wie hat der Täter auf Sie gewirkt? War er nervös? Nein, überhaupt nicht, aber... Er war ganz ruhig. Okay, dann danke erstmal, Frau Lange. Wir müssen Ihr Aussage aber noch schriftlich festhalten. Haben Sie noch ein bisschen Zeit dafür? Ja, na klar. Kriminalhauptkommissar Thorsten Willkommer, der die beiden Raubfälle bearbeitet, vermutet: Hier war ein und derselbe Täter am Werk und es könnte der Beginn einer Serie sein. Und tatsächlich, der nächste Fall erreicht ihn schon bald. Ja, genau den bearbeiten wir. Wieso? Okay, okay. Ich bin gleich da. Hi. - Hi. Ich hab schon mit den Beamten gesprochen, die zuerst vor Ort waren. Scheint wieder unser Mann zu sein. Das ist unser Opfer, Gerda Liebig, 64 Jahre alt, arbeitet seit drei Jahren hier und hatte die Spätschicht: 18 bis 22 Uhr. Okay. Frau Liebig? Wie geht's Ihnen? Mhm, geht schon. Wir sind von der Kripo. Können Sie uns erzählen, was passiert ist? Ja, ja. Also, meine Schicht hatte gerade angefangen. Der Mann ist reingekommen und direkt auf mich zu und hat nach Zigaretten gefragt. Können Sie sich erinnern, was er genau gesagt hat? Ja, ja, er sagte: "Zwei Päckchen L&M, die für 7 Euro das Stück." Er hat also Deutsch gesprochen? Hatte er einen Akzent? Nein, nein, ich würde sagen Hochdeutsch. Ja, ich hab mich dann umgedreht zu den Zigaretten und als ich mich wieder zurückgedreht hatte, da hatte er den Beutel auf den Tresen gelegt und hat etwas herausgenommen. Und... ich dachte, es sei die Geldbörse. Es war aber ein Messer! Und wie sah das Messer aus? Ein Fleischermesser! Edelstahl! Spitze Klinge, ungefähr so lang. Und dann hat er gesagt: "Mach die Kasse auf und gib mir das ganze Geld!" Dann hab ich die Kasse aufgemacht und hab ihm alle Scheine gegeben und eine Handvoll Münzen. Und dann hat er gesagt: "Jetzt leg dich auf den Boden und komm ja nicht auf die Idee, den Alarm auszulösen." "Sonst komm ich wieder." Ja, und wie ging's dann weiter? Dann hab ich mich hingekniet und hab den stillen Alarm ausgelöst. Dann ist er weg. Und bevor der Täter reinkam, hat irgendjemand die Tankstelle verlassen oder draußen getankt? Nein. Okay. Das war's erstmal. Danke Ihnen. Denkst du, es war unser Täter? Er hatte diesmal keinen Akzent. Vielleicht war die Geschädigte so aufgeregt, dass sie keinen Akzent gehört hat. Außerdem soll er bei der allerersten Tat ja auch Englisch gesprochen haben. Hoffentlich ist die Kamera nicht kaputt. Hoffentlich. - Okay, gut. Die Bilder der Überwachungskamera beweisen eindeutig: Auch für diese Tat ist der junge Mann mit dem auffälligen Cap verantwortlich. * unheilvolle Musik * Nur fünf Tage später, in Nordkirchen im Kreis Coesfeld, rund 40 km vom letzten Tatort entfernt. * unbehagliche Musik * Morgen. LM rot, bitte! Ja. Macht dann 8 Euro, bitte. * unverständliches Rufen * Scheine! 50er! Ja. Ich hab aber keine 50er. Na, Scheine, Scheine. Hier. Ja. Wieder kann der Täter unerkannt entkommen. Doch kurz darauf kommt es zu Ereignissen, die die Ermittlungen ein großes Stück voranbringen. Im Mittelpunkt steht eine Zeugin. (Radiosprecherin) "Die Beamten fahnden dringend nach einem Mann, der gegen 6.30 Uhr eine Tankstelle in Nordkirchen ausgeraubt hat." "Er war bekleidet mit einer auffälligen roten Fleecejacke, einem dunklen Cap mit "Captain America"-Emblem und dunkler Hose." "Er hat möglicherweise einen Jutebeutel bei sich." "Wer den Mann erkennt, bitte rufen Sie direkt die Polizei." "Nicht ansprechen! Er könnte bewaffnet sein." Ja, wir gehen jetzt gleich raus. Ich zieh vorher nur noch kurz meine Jacke an. Komm! Die Neubauers wollen ernsthaft ihren Geburtstag feiern. Ausgerechnet zu Corona-Zeiten. Das findest du auch nicht so gut, oder? * unbehagliche Musik * (Rückblende) "Die Beamten fahnden dringend nach einem Mann." "Er war bekleidet mit einer auffälligen roten Fleecejacke." "Er könnte bewaffnet sein." "Bitte rufen Sie direkt die Polizei!" Was meinste? Könnte er's gewesen sein? Gut möglich. Der Raub heute früh war in Nordkirchen, das ist nur knapp zehn Minuten mit dem Auto entfernt. Also, bisher haben wir keine verdächtige Person im Wald gefunden. Der Typ ist wahrscheinlich längst weg. Hätte mich auf gewundert, wenn wir den noch erwischt hätten. Aber wir haben etwas anderes gefunden. Diese Lebensmittel hier sollen laut Zeugin von dem Mann stammen. Die Verpackung da, die ist aus dem Supermarkt hier in Capelle. Ist noch frisch. Könnte also sein, dass der Käse erst kürzlich oder vielleicht sogar erst heute gekauft wurde. Ja, genau. Vielleicht ist DNA dran. Und wo ist dieser Supermarkt? Gleich diesen Weg entlang. 500, 600 m, dann auf der linken Seite. Okay. - Wir fahren, danke. Er dürfte ungefähr zwischen 1,70 und 1,80 m groß gewesen sein und hatte eine auffällige rote Fleecejacke an. Hat vielleicht auch mit osteuropäischen Akzent gesprochen. Kann ich Ihnen leider nicht weiterhelfen. Haben Sie hier Videoüberwachung? Haben wir leider auch nicht. Danke erstmal. - Gerne. Entschuldigung? Entschuldigung? Kripo Hamm. Wir sind auf der Suche nach einem Mann... Während die Kripo nach dem Mann mit der roten Fleecejacke sucht, ergibt sich plötzlich eine neue Spur. Okay, okay, wir sind gleich da. Hab ich nicht gesehen, sorry. - Danke. Wir müssen nochmal zurück zur Tankstelle. Okay. Na? Das ging aber schnell. Was hast du für uns? - Zwei Zeugen. Bauarbeiter - die glauben, den Täter vor der Tat gesehen zu haben. Und? - Er hat geraucht. Kippen? - Ja. Danke. Mindestens vier Raubüberfälle können dem Täter zugeordnet werden. Die Kripo Hamm hat inzwischen vielversprechende Spuren. Nur der Name des Mannes, der fehlt noch. Bei mir ist jetzt Kriminalkommissar Lars Erdmann von der Kripo Hamm. Guten Abend. Herr Erdmann, inzwischen ist ja bereits wieder einige Zeit vergangen. Hat der Täter seit dem letzten Überfall nochmal zugeschlagen? Uns sind keine weiteren Taten bekannt. Interessanterweise hat die Serie gestoppt, als öffentlich nach dem Täter gesucht wurde. Vielleicht ist es ihm zu heiß geworden. Dann hoffen wir mal, dass wir den Täter mit Ihrem Auftritt noch weiter unter Druck setzen können. Alle vier Taten wurden auf Video aufgezeichnet. Eine davon auch mit Ton, die sehen und hören wir uns jetzt mal an. Das Geld. Kasse auf. Sofort! Mach Kasse auf! Scheine, alle Scheine! Schneller, schneller! Alle Scheine! Los! Rein, rein! Mehr, mehr! Jetzt leg dich hin! Leg dich hin! Ich komm wieder! Also, vielleicht hat jemand den Mann an seiner Stimme erkannt. Er sprach mit ganz leichtem, osteuropäischem Akzent, soll aber auch mal Englisch oder auch Hochdeutsch gesprochen haben. Wir sind relativ sicher, dass er eine osteuropäische Herkunft hat. Er sprach Englisch vermutlich, um seine Herkunft zu verschleiern. Wie gesagt, es gibt mehrere Überwachungsvideos, auf denen der Mann zu sehen ist. Was können Sie uns noch über ihn sagen? Er ist 1,70 bis 1,80 m groß, mit schlanker, normaler Statur, heller Hautfarbe und kurzen blond-braunen Haaren. Bei der ersten Tat war er unsicher und nervös. Wir glauben, dass das sein erster Überfall war. Dabei wurde er immer souveräner, wahrscheinlich, weil er immer Erfolg hatte bei seinem Vorgehen. Kommen wir zu den Gegenständen, die der Mann dabei hatte. Bei allen vier Taten trug er so ein schwarzes Basecap mit "Captain-America"-Logo und einem silbernen Sticker auf dem Schirm. Beim ersten Überfall am 13. August 2020 hatte er einen Stoffbeutel dabei, der in etwa so ausgesehen haben soll: ein heller oder weißer Elefant auf dunklem Hintergrund. Herr Erdmann, auch zur Kleidung des Mannes gibt's was zu sagen: Der Mann trug mehrfach eine schwarze Kapuzenjacke, Marke "Cipo & Baxx", mit Schriftzug auf dem Rücken. In einem Fall dazu weiße Turnschuhe und eine weite schwarze Jogginghose mit Aufschrift "Sarasota" auf dem linken Oberschenkel. Bei seiner letzten Tat trug er eine auffällige rote Fleecejacke, vermutlich mit Kragen und kurzem Reißverschluss vorne. Auch die Lage der Tatorte spielt bei den Ermittlungen natürlich eine große Rolle. Hier die Übersicht: Alle vier Überfälle wurden innerhalb von vier Wochen in Hamm und Nordkirchen verübt, beide Städte liegen knapp 30 km von Dortmund entfernt. Die ersten drei Taten in Hamm. Zuerst am Donnerstag, 13. August 2020, in Hamm-Heessen, in der Heessener Straße. Zwei Wochen später die nächste Tat, am 27. August im Stadtteil Bockum-Hövel, in der Hammer Straße. Tat Nummer Drei am Freitag, 4. September 2020, in Hamm-Berge, Werler Straße. Und noch einmal fünf Tage später, 40 km entfernt in Nordkirchen. Dort der vierte Überfall, am Mittwoch, 9. September 2020, in der Lüdinghauser Straße. Gut möglich also, dass der Täter aus dieser Region stammt. Eine weitere Besonderheit ist ja die Zigarettenmarke, nach der der Mann bei jedem Überfall gefragt hat: L&M. Was hat es damit auf sich? Zunächst einmal diente es wohl der Ablenkung Opfer. Und wir glauben, dass der Täter selbst Raucher ist. Es ist aber gut möglich, dass L&M gar nicht die Marke des Täters ist und er nur eine falsche Spur legen wollte. Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer: Haben Sie diesen Mann erkannt? Dann melden Sie sich bitte bei der Kripo in Hamm, die Nummer: 02381 – 916 32 10. Auch die Telefone hier bei uns im Studio sind bis etwa 0.30 Uhr besetzt. Herr Erdmann, gibt es auch eine Belohnung? Es gibt eine Belohnung in Höhe von 1.500 Euro. Das war Kriminalkommissar Lars Erdmann von der Kripo Hamm. Vielen Dank. Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, Zeit für unsere Nachfrage bei Alfred Hettmer vom Landeskriminalamt München: Was hat sich bisher ergeben? Am 19.08.2020 wird der 24-jährige Daniel Witzig ermordet. Einen interessanten Hinweis gibt es aufgrund des möglichen Täterprofils. Wir hatten ja zwei Täterprofile. Eine Anruferin konnte da Hinweise geben. Sie wollte aber niemanden belasten. Sie wollte sich nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Die Kollegen werden jetzt der Sache behutsam nachgehen. In Fürth ist ja ein Mann brutal zusammengeschlagen worden. Diesen Fall hat die Zuschauer besonders emotional bewegt. Es gibt Anrufer, die dem Mann helfen möchten, auch finanziell. Das war ein emotionaler Beitrag. Zu dem Fall gibt es einen Hinweis bezüglich der Uhr und des Handys. Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, das war's für heute. Wie gewohnt finden Sie unsere Fälle auch im Internet unter "aktenzeichenxy.de". Ab circa 23 Uhr können Sie dort auch erfahren, was der heutige Abend an Hinweisen gebracht hat. Oder Sie sehen im Videotext nach, auf Seite 707. XY kommt wieder in drei Wochen, am Mittwoch, dem 12. Mai. Bis dahin eine gute Zeit, und: Bleiben Sie sicher!


sunb3 发表于 2021-6-13 16:55

这种借助 电视媒体 的传播力 协助警方破案 的 方式 也很值得中国借鉴啊。无数石沉大海的死案就会有转机。
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