live 发表于 2025-10-16 11:04

德国年轻人如何看待义务兵役?——来自运动场的真实声音

在德国联邦议院,关于重新引入兵役制度的讨论正在升温——甚至包括强制性服兵役的可能性。虽然具体形式尚未确定,但年轻一代的男性对此怎么看?让我们把视线投向纳戈尔德的一个运动场。



这个夜晚,纳戈尔德足球俱乐部(VfL Nagold)U19队的十五名年轻球员正在场上训练,他们都在17至18岁之间。有人正在接受职业培训,有人仍在职业学校,还有人正为高中毕业考试做准备。大多数人出生在德国,少数人有外国背景并持双重国籍。可以说,他们是德国社会的一个缩影。而他们共同面对着一个自2011年废除义务兵役以来再度出现的问题——要不要去当兵?

“一份感恩的体现”
18岁的菲利普·施魏策尔已经下定决心:“我不会去。我不想在必要时被迫拿枪去对别人开火。”这名正在接受汽车机电技师培训的年轻人认为,兵役不适合自己:“我的生命对我来说更重要。”

而17岁的伊吉特·亚里姆则持不同看法。他的父母来自土耳其,他本人在德国出生,拥有双重国籍,目前正准备参加高中毕业考试。对他而言,服兵役是一种感恩的表现。“我觉得如果让服兵役更有吸引力,比如提高薪资待遇,就会有足够多的志愿者。”他补充说,如果真的要实行强制兵役,他也不会害怕,“我是个勇敢的人。”

对强制兵役兴趣不高
然而,像伊吉特这样无所畏惧的人并不多。许多球员坦言,当今的世界局势让他们担忧——无论是俄乌战争还是加沙冲突,想到可能被卷入战火,难免感到不安。

同时,也可以感受到,大多数人还没有认真思考过未来可能到来的兵役制度——无论是全面征召还是抽签制。在这个偏远的地方,柏林似乎很遥远,那些议会里的讨论也显得无关紧要。
“到时候再说吧。”几个小伙子笑着说。但大多数人一致认为:强制性制度不会受欢迎。“不应该是义务的,每个人都应该有选择的自由。”卢卡斯·豪泽表示。他虽然理解联邦国防军目前人手不足的处境,但仍主张自愿原则。

计划已定,却被兵役打乱
夜色渐深,灯光亮起,训练进入高潮。射门、防守、冲刺——十五个年轻人飞奔在球场上,纪律、合作、体能俱佳,堪称联邦军的理想人选。然而,真正愿意服兵役的人寥寥无几。

“如果明年真收到兵役通知,我也不知道该怎么办。”拉斐尔·卢卡斯说,“这会打乱我现在的计划。”这句话点出了一个核心问题:18岁正是规划未来的重要节点。很多人在这个年龄已经开始职业培训,甚至进入大学。如今社会早早要求16岁的少年规划人生,而18岁突然被征召,势必打乱他们的节奏。

兵役的吸引力是什么?
除非有人早已把联邦军写入人生规划,就像18岁的路易斯·比勒一样。他正在完成高等专科学校毕业考试。他说:“如果真的恢复义务兵役,六个月也还可以接受。”

他解释道:“薪水不错,可以多运动,还能学到纪律,我觉得这对人成长也有帮助。”
不过,在15名球员中,他是唯一一个真心愿意服兵役的人。其他人此刻只关心球场、进球与胜利。

然而,不论他们是否愿意,这一代年轻人终将面对同一个问题:
当兵,还是不当兵?

dolcnews 发表于 2025-10-16 11:05

观察与解读(中文)
- 场边的五种基调:在纳戈尔德这个U19队里,我们几乎能听到当下德国年轻人的缩影:对使用武力的道德抗拒;把服役看作“回馈”的感恩逻辑;对“强制”的本能反感;对人生节奏被打乱的焦虑;以及少数人出于纪律、体能、收入和成长的务实考量而愿意尝试。它们并存、彼此冲突,却都合理。
- 背景脉络:2011年义务兵役被暂停而非废除,基本法第12a条仍在,法律上可通过普通立法重启。俄乌战争后的“时代转折”推动政治层面讨论升温,国防军长期招募不足叠加装备与基础设施短板,使“选择性征集+登记”的新模型(类似瑞典)进入议程。全国民调里,年长群体更支持重启,年轻群体更强调自愿与人生规划的连续性。
- 年轻人的真实顾虑:他们并非对公共责任冷感,而是对“被迫承担高风险且打乱既定轨迹”有所抗拒。16岁就被要求确立学业与职业路径,18岁若突然被征集,培训、升学、合同、贷款都会受影响。这是政策设计必须正面回应的痛点。
- 关键分歧并非“服不服”,而是“谁来服、何时服、服什么”:强制与否、男女是否一体适用、军队与民防/社会服务的分流比例、服务期长短与弹性、如何公平选拔与补偿,决定了这项制度的社会可接受度。
- 可能赢得年轻人支持的设计要点:
1) 自主与弹性:允许在18至25岁之间自选服役窗口,提供升学/学徒的顺延与保留名额。
2) 多轨并行:军事、民防(THW、消防、救灾)、护理与社会服务可互通学分,承认技能资质。
3) 公平与透明:明确选拔标准、抽签与豁免规则,避免“既不普遍、也不随机”的不公。
4) 实质激励:有竞争力薪酬;学费/BAföG加成;驾照、资质证书、养老金记账;企业与高校的优先通道。
5) 性别与法理:若启动带有义务色彩的模式,应同步处理性别平等与基本法适配问题,避免新的不平衡。
6) 风险与使命的诚实沟通:如实说明岗位构成、训练与保障,既不粉饰,也不恐吓,建立信任。
- 对联邦国防军的启示:单靠“人头”无法修复战备。装备可用率、营房与训练条件、领导文化与极端主义零容忍、数字化与职业发展通道,都是吸引与留住年轻人的硬条件。
- 从球场回望柏林:如果政治真想听见“18岁人群”的声音,就要走进职业学校、企业培训班和体育社团,用他们的时间表与语境对话。强制可以让人到场,但只有尊重与兑现承诺,才能让人心到场。
- 结语:当兵,还是不当兵?对这一代人,更贴切的版本是:如何以可预期、可选择、可成长的方式去“服务”。答案不在口号里,在制度的细节里。

Beobachtung und Einordnung (Deutsch)
- Fünf Grundtöne vom Spielfeld: Moralische Abwehr gegen Gewaltanwendung; Dienst als “Dankbarkeit” gegenüber dem Staat; instinktive Ablehnung von Zwang; Sorge um unterbrochene Bildungs- und Lebensläufe; und eine kleine, pragmatische Gruppe, die Disziplin, Fitness, Einkommen und Reife als Nutzen sieht. Alles zugleich gültig – und widersprüchlich.
- Kontext: Die Wehrpflicht wurde 2011 ausgesetzt, nicht abgeschafft; Art. 12a GG erlaubt eine Reaktivierung per einfachem Gesetz. Nach Russlands Angriff auf die Ukraine und anhaltenden Rekrutierungsproblemen rückt ein Melde- und Auswahlmodell nach schwedischem Vorbild in den Fokus. In Umfragen befürworten Ältere die Rückkehr eher, Jüngere betonen Freiwilligkeit und Planungssicherheit.
- Die echte Sorge der Jugend: Es geht weniger um die Ablehnung von Gemeinsinn, sondern um das Risiko, unter Zwang die eigene, früh vorgeplante Bildungs- und Ausbildungsbiografie zu zerreißen. Das ist der wunde Punkt, den Politik adressieren muss.
- Dreh- und Angelpunkt ist nicht “ob”, sondern “wer, wann und was”: Grad des Pflichtcharakters, Geschlechterfrage, Anteil Militär vs. Zivil- und Katastrophenschutz, Dauer und Flexibilität, faire Auswahl und kompensierende Leistungen – daran entscheidet sich Akzeptanz.
- Was Akzeptanz schaffen kann:
1) Autonomie und Timing: Frei wählbares Dienstfenster zwischen 18 und 25, rechtssichere Aufschübe und Rückkehrgarantien für Ausbildung/Studium.
2) Mehrspurigkeit: Militär, Zivil- und Katastrophenschutz, Pflege/Soziales – mit anrechenbaren Qualifikationen.
3) Fairness und Transparenz: Klare Kriterien für Auswahl, Los und Befreiungen; keine “Pflicht für die einen, Zufall für die anderen”.
4) Materielle Anreize: Wettbewerbsfähige Bezahlung; Studien-/BAföG-Boni; Führerschein, Scheine, Rentenpunkte; Prioritäten bei Betrieben und Hochschulen.
5) Geschlechter- und Verfassungsfragen sauber lösen, um neue Ungleichheiten zu vermeiden.
6) Ehrliche Kommunikation über Auftrag, Risiken, Ausbildung und Schutz – ohne Schönfärberei oder Angstappelle.
- Lehre für die Bundeswehr: Personal allein genügt nicht. Materialverfügbarkeit, Infrastruktur, Führungskultur, klare Karrierepfade und konsequente Extremismusprävention sind zentrale Attraktivitätsfaktoren.
- Blick von der Seitenlinie nach Berlin: Wer die 18-Jährigen erreichen will, muss dorthin, wo sie sind – Berufsschulen, Ausbildungsbetriebe, Vereine – und in ihrer Taktung sprechen. Zwang bringt Anwesenheit; Vertrauen bringt Bereitschaft.
- Schluss: Dienen oder nicht? Für diese Generation heißt die eigentliche Frage: Wie lässt sich Dienst so gestalten, dass er planbar, wählbar und entwicklungsfördernd ist? Die Antwort liegt nicht in Parolen, sondern in der Detailarchitektur.
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