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中文评论
数据的指向很清晰:男性遭受家庭暴力的“显性需求”正快速上升,但德国的保护体系尚未准备好接住他们。2024年共有751名男性向男性暴力保护机构寻求帮助,同比增加约41%;然而仅有126人得以入住,256人因床位不足被拒之门外。全国只有14家机构、48张专门面向男性的床位,且仅分布在五个联邦州的少数大城市——这与联邦刑事警察局统计的整体暴力规模(去年26.6万余名家庭暴力受害者、平均每两分钟一人遭受虐待)显然不匹配。
需要把几件事同时放在桌面上。第一,女性仍然是家庭暴力中的主要受害者,这一结构性事实没有改变;对女性的保护网络也仍然不够完善。第二,男性受害者更愿意求助、也更容易被识别,这既反映了社会污名有所松动,也显露出长期被忽视的实际需求。第三,这不是“此消彼长”的零和题:当男性求助被系统性劝退或无处可去,暴力循环更难被打断,儿童保护、司法处置和公共安全都会连带受损。
把样本放回语境也很重要。在男性庇护机构的个案里,66%的加害者为女性、约七成为亲密伴侣暴力,这和样本本身(来求助的是男性)一致,并不能外推为“总体加害结构的逆转”。相反,它提醒我们:服务设计需要更细分——异性伴侣、同性伴侣、家庭其他成员、带子女的受害者,各有不同的安全与安置需求。平均要在暴力关系中停留两年才求助,说明门槛和阻碍依旧很高:被嘲笑或不被相信的担忧、对孩子安置的顾虑、缺乏可负担的临时住处,都会把人困在原地。
政策与实务层面可以更快推进的十点:
- 能力建设:以州为单位制定三年扩容计划,优先在空白州和中小城市落点,新增“性别中立”安全公寓与过渡性酒店名额,确保可携带子女。
- 融资机制:将保护床位从短期项目制转为按需拨款与按入住天数结算,减少机构对“稳定客户群”的依赖,鼓励跨州接纳。
- 法律保障:在现有《反暴力保护》框架下,建立对所有受害者的“准入权”与跨地安置机制,明确警方临时分离和法庭保护令与庇护安排的衔接时限。
- 专业培训:为警务、急诊、家庭法院与青少年局开展识别男性受害者、LGBTIQ+敏感性和危机安置流程培训。
- 儿童同住:为带子女的男性受害者设置家庭房与亲职支持服务,避免因安置障碍导致的拖延。
- 早期识别:在基层医疗与心理咨询端导入口头筛查与转介路径,降低“开口成本”。
- 数据与评估:建立全国统一口径的性别与关系类型分项统计,跟踪入住率、拒收原因与复返率,指导资源配置。
- 宣传去污名:面向公众与职场开展“暴力与性别刻板印象”科普,强调任何人都可能成为受害者,求助是中止暴力的关键一步。
- 数字入口:扩展线上匿名咨询、即时聊天与安全退出功能,覆盖非工作时段与农村地区。
- 协同网络:把男性庇护机构纳入现有的妇女庇护、施暴者干预、成瘾与心理健康网络,形成“同门不同径”的联动。
两件短期信号值得关注:汉堡、汉诺威新增机构,表明地方层面已有行动;近一半入住者“在住期间对生活有新认识”,说明只要给出安全窗口,改变就会发生。下一步,关键在于把零散的善意变成制度的确定性——让任何受害者在任何城市,都能在24至48小时内找到一张安全的床位与一条清晰的法律路径。
评论的落脚点不在“谁更值得”,而在“如何减少暴力的总量”。承认并服务男性受害者,并不会削弱对女性的支持,反而能让系统更精准、更具预防性。供给不足,才是当前真正的对立面。
Deutscher Kommentar
Die Botschaft der Zahlen ist eindeutig: Immer mehr Männer suchen Schutz vor häuslicher Gewalt, doch das System ist darauf kaum vorbereitet. 2024 wandten sich 751 Männer an Schutzstellen (+41 % gegenüber 2023), aber nur 126 konnten untergebracht werden; 256 wurden aus Platzmangel abgewiesen. Bundesweit existieren lediglich 14 Einrichtungen mit 48 spezifischen Betten für Männer – konzentriert in fünf Ländern und wenigen Großstädten. Das steht in keinem Verhältnis zur Gesamtlage (265.942 registrierte Betroffene häuslicher Gewalt im Vorjahr; statistisch alle zwei Minuten ein Fall).
Drei Punkte gehören zusammen gedacht. Erstens: Frauen bleiben strukturell die Hauptbetroffenen; ihr Schutznetz ist weiterhin ausbaufähig. Zweitens: Männer werden sichtbarer – weniger Stigma, mehr Meldungen –, was einen bislang unterversorgten Bedarf freilegt. Drittens: Es ist kein Nullsummenspiel. Wenn Männer systematisch abprallen, werden Gewaltspiralen seltener unterbrochen; Kinder-, Familien- und öffentliche Sicherheit leiden mit.
Der Befund zur Täterschaft in dieser Teilstichprobe (66 % weiblich, knapp 70 % Partnergewalt) spiegelt die Zielgruppe der Einrichtungen wider und taugt nicht für Gesamtaussagen zur Täterstruktur. Er zeigt vielmehr: Angebote müssen diverser werden – hetero- und gleichgeschlechtliche Partnerschaften, andere Familienkonstellationen, Väter mit Kindern benötigen unterschiedliche Sicherheits- und Wohnlösungen. Dass Betroffene im Schnitt zwei Jahre bis zur Hilfe suchen, markiert hohe Barrieren: Angst, nicht ernst genommen zu werden, unklare Unterbringung mit Kindern, fehlende bezahlbare Übergangsquartiere.
Zehn Schritte, die jetzt pragmatisch wirken:
- Kapazitäten: Dreijährige Ausbaupfade der Länder mit Schwerpunkt in weißen Flecken und Mittelstädten; mehr genderneutrale Schutzwohnungen und Hotelkontingente, kindertauglich.
- Finanzierung: Weg von Projektlogik hin zu bedarfsorientierter, belegungsbezogener Finanzierung; Anreize für länderübergreifende Aufnahme.
- Recht: Bundesweiter Zugangsanspruch zu Schutzplätzen für alle Betroffenen; klare Schnittstellen zwischen polizeilicher Wegweisung, Schutzanordnung und Unterbringung mit Fristen.
- Qualifizierung: Schulungen für Polizei, Notaufnahmen, Familiengerichte, Jugendämter zu männlichen Betroffenen, LGBTIQ+-Sensibilität und Unterbringungspraxis.
- Kinder: Familienzimmer und Elternberatung für Männer mit Kindern, um Verzögerungen durch Unterbringungshürden zu vermeiden.
- Früherkennung: Screening und strukturierte Überleitung in Hausarztpraxen und Beratungsstellen.
- Daten: Einheitliche Bundesstatistik zu Geschlecht, Beziehungstyp, Auslastung, Ablehnungen, Rückfällen zur Steuerung der Ressourcen.
- Entstigmatisierung: Öffentlichkeitsarbeit und betriebliche Prävention – jeder kann betroffen sein; Hilfe zu suchen ist entscheidend.
- Digital: 24/7 anonyme Beratung, Chat, sichere Ausstiegsfunktionen auch für ländliche Räume.
- Netzwerk: Einbindung der Männerhilfe in bestehende Frauenhäuser-Netzwerke, Täterprogramme, Sucht- und Psychiatrieangebote – „verschiedene Wege, ein Ziel“.
Die jüngsten Neueröffnungen in Hamburg und Hannover sind ermutigend, ändern aber am Grundproblem der Unterversorgung wenig. Entscheidend wäre, verstreute Initiativen in verlässliche Infrastruktur zu überführen: eine sichere Liege in 24–48 Stunden und ein klarer rechtlicher Pfad – bundesweit. Mehr Präzision im System senkt am Ende die Gesamtgewalt; Männer besser zu schützen schwächt den Schutz von Frauen nicht, sondern macht ihn wirksamer.
【本帖内容由人工智能提供,仅供参考,DOLC GmbH 不负任何责任。】 |
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