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dpa
Die Preiserhöhungen bei Milchprodukten sind erst der Anfang: Eine ganze Reihe von Lebensmitteln wird teurer werden, darunter auch Fleisch. Und während die Nachfrage nach Milch steigt, sinkt die Milchproduktion in Europa, teilte die EU mit. Was sich ebenfalls auf die Preise auswirken wird.
Neben der Preisexplosion bei Milch dürften künftig nach Ansicht des Bauernverbands auch viele andere Lebensmittel teurer werden. „Der Verbraucher muss sich daran gewöhnen, dass Nahrungsmittel teurer werden“, sagte Bauernverbands-Präsident Gerd Sonnleitner der „Passauer Neuen Presse“. Bei Geflügelfleisch deuten sich wegen der höheren Getreidekosten für das Tierfutter bereits die nächsten Preiserhöhungen an. Laut Statistischem Bundesamt bleibt wegen der Bioenergie-Erzeugung immer weniger deutsches Ackerland für Getreide übrig. Experten sehen wegen steigender Preise für konventionelle Lebensmittel eine Chance für Anbieter von Bio-Lebensmitteln.
Sonnleitner sagte, er gehe davon aus, dass die Lebensmittelpreise generell anziehen würden. Der Anstieg sei jedoch verkraftbar, da auch die Löhne stiegen. Sonnleitner wies darauf hin, dass Nahrungsmittel in den vergangenen Jahrzehnten im Verhältnis zu den Löhnen immer billiger geworden seien. „Im Durchschnitt gibt eine deutsche Familie heute nur noch zwölf Prozent ihres Einkommens für Ernährung aus - nach dem Krieg waren es über 50 Prozent“, sagte er. Neben den Milchbauern müssten auch die Erzeuger von Rind- und Schweinefleisch mehr für ihre Ware bekommen, forderte der Bauernpräsiden
Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) forderte eine sofortige Anhebung der Preise für Putenfleisch in den Supermärkten. Nur so sei es möglich, die „nahezu inflationären Preiserhöhungen von Futtergetreide aufzufangen“, schrieb ZDG-Chef Thomas Janning in einem Brief an den deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Die Futterkosten, die etwa 60 Prozent des Erzeugerpreises ausmachten, seien im Vorjahr um fast 100 Prozent gestiegen.In diesem Jahr werden die Getreidepreis von einen hohen Niveau aus weiter ansteigen. Grund für die höheren Preise sei die gestiegene weltweite Nachfrage nach Fleisch in Schwellenländern. Zudem seien die Ernten in Südeuropa und in Australien schlecht ausgefallen, auch die Energiepreise seien gestiegen. Außerdem wird immer mehr Getreide für die Erzeugung von Bioenergie verwendet.
Laut einer Prognose der EU-Kommission wird die Milchproduktion in der EU bis zum Jahr 2014 nicht zunehmen, sondern leicht sinken - trotz steigender Nachfrage. In dem Bericht heißt es, 2006 sei bei den heute 27 EU-Mitgliedern die Milch-Produktion auf 147,5 (2005: 148,9) Millionen Tonnen und die Ablieferung (also abzüglich des Eigenverbrauchs) auf 132,8 (133,5) Millionen Tonnen gefallen. Die Produzenten hätten eine Produktion über die erlaubten Quoten hinaus und die dadurch drohenden Strafabgaben vermeiden wollen. Obwohl die Milchquote dann um 1,15 Millionen Tonnen angehoben worden sei, sei auch in den ersten fünf Monaten dieses Jahres „die Markterholung deutlich geringer gewesen als angenommen“. Dies habe „einschneidende Auswirkungen auf die mittelfristigen Perspektiven der Milchversorgung und der Rohstoffmärkte“.Die Preisexplosion bei Milch und Milchprodukten könnte nach Ansicht von Experten eine Chance für Bio-Läden sein. „Es wäre denkbar, dass die Bio-Läden die Preissteigerung weniger stark nachvollziehen, um die Kundenbindung nicht zu gefährden“, sagte Milchpreis-Experte Reinhard Schoch von der Zentralen Markt und Preisberichtsstelle (ZMP).
Zudem sei in China, wo die Nachfrage nach Milchprodukten sehr stark steigt, die Unterscheidung zwischen herkömmlichen Produkten und Bio-Lebensmitteln noch nicht so ausgeprägt wie in Europa. Deshalb werde die steigende Nachfrage nach Milch in Asien wohl vor allem herkömmliche Milch teurer machen. „Die Schere könnte etwas kleiner werden“, sagte Schoch. Der Trend könne sich neben der Milch auch bei anderen Lebensmitteln einstellen. |
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