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要点速览
- 政策内核:把“必须出具病假条”的起点从现行“第3个病假日”延后,霍赫提出的上限甚至到“两周内免交病假条”。
- 政策目标:给基层医生减负、压降医保开支;把诊疗资源留给真正需要治疗的患者。
- 主要分歧:劳动者信任与“道德风险”的平衡;医疗体系行政减负与企业用工可预期性之间的张力。
背景与现行法
- 现行规则:员工如病假超过3个日历日,须在最迟第4天提交医生病假证明;雇主可在个案中要求更早(甚至从第一天)提供证明。
- 行政现实:德国每年约有逾1.1亿份病假条,虽已上线电子病假证明(eAU),但开具依然占用医生与诊所时间。
- 近来呼声:医生协会提出延至第4天再开病假条;霍赫更进一步,主张讨论延长至两周。另一端,安联提出“病假等待日”(首日不发薪),以抑制短期病假。
利弊权衡
- 潜在收益
- 医疗端:减少“为了一张条”而来的就诊,释放门诊时间;相对可控的直接节约(延至第4天据称可节省约1亿欧元,两周方案节约更大但不确定)。
- 公共卫生:降低带病就诊、带病上班的激励,尤其在呼吸道高发季。
- 员工体验:更符合轻症自我管理逻辑,减少请假与就医的时间成本。
- 潜在风险
- 用工端:短期缺勤可能上升,排班与生产组织受冲击,尤其是中小企业与刚性岗位。
- 行为反应:若缺乏配套边界,极短期“蓝单”可能增加;统计上病假天数已处高位,雇主担忧将被进一步推高。
- 分配效应:管理幅度小、冗余少的行业(护理、餐饮、制造流水线)承压更明显。
国际比较(供标尺参考)
- 英国:员工可自我声明7天病假,无需医生条;第8天起需证明。
- 瑞典:一般第8天起提供证明;同时实行“病假起扣”机制(2019年改为比例扣减)。
- 挪威:自我证明通常3天,签订特定协议可延至8天,但有年度次数上限。
- 芬兰/丹麦/荷兰等:普遍存在短期自我证明或单位内部证明,医生条多在更长期病假时介入。
- 结论:德国当前要求在欧洲相对偏严;将门槛放宽到4–7天在欧洲并不罕见,而“两周免条”属于激进上限。
政治与立法可行性
- 法律层面:涉及《工资继续支付法》(EFZG)等联邦层面规定,需联邦立法或通过联邦参议院推动。单一州部长只能抛出议题、推动讨论。
- 政治版图:工会与社民党阵营通常反对等待日(Karenztag),但对延至第4–7天可能持开放态度;雇主与自民党/保守派更关注生产率与可控性。
- 预判:两周免条短期内立法通过概率低;“第4天”或“第7天+边界条件”的折中方案更可行。
如何把握“信任—约束”的中间地带(政策设计建议)
- 设定上限与频次
- 允许自我声明至第7天,而非两周;并设置年度次数上限(如参考挪威做法),超额时恢复医生证明。
- 保留雇主早期审查权
- 对于特定岗位或存在滥用迹象的个案,雇主可依法从第一天要求证明(与现行相同),但须书面说明、留痕以防滥用。
- 强化电子化与远程替代
- 扩大电话/视频门诊出具病假条的适用场景,降低诊所负担,同时保留医学把关。
- 与健康管理绑定
- 鼓励企业导入职业健康与早期干预方案,数据驱动地降低重复性短期病假(肌骨、心理健康、轮班疲劳等)。
- 透明与评估
- 试点先行,滚动评估对病假时长、门诊量、企业成本的影响,必要时调整阈值。
对“等待日”的再评价
- 证据多指向:等待日能抑制极短期缺勤,但会加剧“带病上班”,在公共卫生事件中适得其反;且对低收入与不稳定就业群体影响更不利。
- 在德国语境中,等待日政治阻力极大,社会可接受度低于“延后提交病假条”。
结论
- 政策方向“减行政、增信任”是对症的,但“两周免条”迈步过大;更现实的路径是将证明起点延后至第4–7天,辅以年度次数上限、雇主个案审查权与远程医疗配套。
- 简言之:把医生从“开条机器”里解放出来,同时不把企业扔进“排班地狱”。这需要精细化设计,而非单一阈值的简单拉长。
Deutscher Kommentar
Kernpunkte
- Idee: Die Pflicht zur Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) später ansetzen; diskutiert wird sogar „bis zu zwei Wochen ohne AU“.
- Ziel: Bürokratieabbau in Praxen, Konzentration auf echte Behandlungsfälle, Dämpfung der GKV‑Ausgaben.
- Konfliktlinie: Vertrauen in Beschäftigte vs. Missbrauchsrisiko; Entlastung des Gesundheitswesens vs. Planbarkeit für Betriebe.
Status quo und Kontext
- Heute: AU spätestens ab dem 4. Kalendertag erforderlich; Arbeitgeber dürfen im Einzelfall früher verlangen.
- Realität: >100 Mio. AUs pro Jahr; eAU reduziert Papier, nicht aber Arztzeit. Kurzzeittelefon‑AUs und Videosprechstunden existieren, entlasten aber nur begrenzt.
- Gegenentwürfe: KBV plädiert für „ab Tag 4“. Allianz‑Chef brachte einen Karenztag ins Spiel (erster Krankheitstag unbezahlt).
Abwägung
- Potenziale
- Entlastung der Praxen, weniger „Attest‑Termine“.
- Weniger Präsentismus, bessere Infektionshygiene.
- Höhere Nutzerfreundlichkeit für Beschäftigte.
- Risiken
- Mehr Kurzfrist‑Ausfälle, höherer Dispositionsdruck v. a. im Mittelstand und in Schichtbetrieben.
- Mögliche Zunahme sehr kurzer Fehlzeiten ohne klare Leitplanken.
- Sektorale Schieflagen: Pflege, Gastronomie, Fertigung stärker betroffen.
Blick nach Europa
- UK: Self‑certification bis 7 Tage.
- Schweden: Attest ab Tag 8; karensavdrag statt klassischem Karenztag.
- Norwegen: Self‑cert 3 Tage, mit IA‑Abkommen bis 8 Tage, begrenzte Häufigkeit pro Jahr.
- Finnland/Dänemark/NL: teils betriebliche Selbstbescheinigung; ärztliche Bescheinigung erst später.
- Fazit: Deutschland ist derzeit eher streng; 4–7 Tage Self‑cert ist europäisch gängig, zwei Wochen wären deutlich über dem Median.
Politik und Machbarkeit
- Bundesrecht (EFZG) wäre anzupassen; ein Landesminister kann Impulse setzen, nicht allein entscheiden.
- Zwei Wochen ohne AU: politisch kurzfristig schwer durchzusetzen.
- Realistischer: „ab Tag 4“ oder „bis Tag 7 mit Leitplanken“.
Gestaltungsvorschläge
- Bis zu 7 Tage Self‑cert, kombiniert mit einer Jahresobergrenze; danach Attestpflicht.
- Arbeitgeber behalten das Recht, im begründeten Einzelfall ab Tag 1 eine AU zu verlangen.
- Tele‑/Video‑AU ausbauen, um medizinische Prüfung ohne Praxisstau zu ermöglichen.
- Betriebliches Gesundheitsmanagement stärken; datenbasierte Prävention häufiger Kurzzeitausfälle.
- Pilotieren, evaluieren, ggf. nachsteuern.
Zum Karenztag
- Dämpft kurzfristige Fehlzeiten, erhöht aber Präsentismus und belastet untere Einkommen überproportional; in Deutschland politisch deutlich umstrittener als eine spätere Attestpflicht.
Bottom line
- Der Kurs „weniger Attest‑Bürokratie, mehr Vertrauen“ ist richtig, aber zwei Wochen sind wohl zu weit. Ein pragmatischer Kompromiss liegt bei 4–7 Tagen Self‑cert mit klaren Grenzen, gepaart mit digitalen und arbeitsorganisatorischen Flankierungen. So wird das Gesundheitswesen entlastet, ohne die Betriebe über Gebühr zu belasten.
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