萍聚社区-德国热线-德国实用信息网

 找回密码
 注册

微信登录

微信扫一扫,快速登录

萍聚头条

12
返回列表 发新帖
楼主: 剑非凡

德国历史上的五大名校

[复制链接]
 楼主| 发表于 2002-12-9 20:11 | 显示全部楼层

Universitaet Leipzig

Die Universität Leipzig wurde im Jahr 1409 gegründet. Im Laufe ihrer Geschichte erlebte sie Höhen und Tiefen und entwickelte einen breiten Fächerkanon, der nahezu alle Wissenschaftsbereiche umfasst mit einem besonderen Akzent in den Geisteswissenschaften. Zahlreiche Persönlichkeiten von Weltruf haben hier gelehrt oder studiert, wichtige Impulse für die Entwicklung der Wissenschaften kamen immer wieder aus Leipzig. Als die Landesuniversität Sachsens hat sie Wesentliches zur Entwicklung der Region beigetragen. An diese großen Traditionen will die Universität anknüpfen. Ihr Leitmotto ist:



Sie formuliert dieses Selbstverständnis und ihren Selbstanspruch in den folgenden Leitsätzen als übergeordnete Prinzipien aller Entscheidungen und Grundlage für die Entwicklung der Universität.

  
1. Die Universität Leipzig ist eine klassische Volluniversität mit einem sehr breiten Spektrum wissenschaftlicher Fächer, die sich in übergreifender Zusammenarbeit von Geistes-, Sozial-, Natur- und medizinischen Wissenschaften gegenseitig anregen und entwickeln. Die Universität weiß sich dieser Tradition verpflichtet und wird die Zusammenarbeit der Fächer in besonderer Weise fördern. Sie ist Stätte der Pflege kultureller Traditionen.  
  
    Gerade wegen der aktuellen Veränderung gesellschaftlicher Prioritäten, der wissenschaftlich-technischen Möglichkeiten und wirtschaftlichen Notwendigkeiten hält die Universität Leipzig an der Leitidee der klassischen Universität fest, an einem möglichst breiten Kanon der Disziplinen. Die hier bewahrte traditionelle Vielfalt der Fächer ist erforderlich, um auf die komplexen Fragen der Gegenwart Antwort geben zu können. Diese Antworten sind auf der Grundlage einzelwissenschaftlicher Spitzenforschung zunehmend interdisziplinär und erfordern die Zusammenarbeit ganz unterschiedlicher Denkrichtungen, von Geistes- und Naturwissenschaftlern ebenso wie von Medizinern und Sozialwissenschaftlern. Die Existenz einer breit gefächerten Fachkompetenz ist elementare Voraussetzung für diese Zusammenarbeit.  
  
2. Die Universität fördert Leistung, Qualifikation und Wettbewerb in Forschung und Lehre. Forschung auf hohem Niveau ist Ziel der Universität und Anspruch an ihre Mitglieder. Die Universität wird ihre Kräfte zunehmend in Forschungsschwerpunkten bündeln.  
  
    Das Streben nach Wissen, nach neuer Erkenntnis durch Qualifikation und Leistung prägt von jeher das Selbstverständnis der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Die Universität stellt sich bewusst dem zunehmenden Wettbewerb um Ressourcen, Studierende und um herausragende Wissenschaftler und sieht darin ein wichtiges Instrument ihrer zukünftigen Entwicklung. Sie wird diesen Wettbewerb durch eine zunehmende leistungsabhängige Förderung über gezielte Stellenzuführungen aus einem internen Innovationspool unterstützen.
  
3. Die Universität als Stätte freier Wissenschaft und Kultur weiß sich der Grundlagenforschung ebenso verpflichtet wie der Förderung verantwortlicher Anwendung von Forschungsergebnissen.
  
    Freie Grundlagenforschung ist unverzichtbares Wesenselement der Universität. Zweckfrei fragen und experimentieren zu können, ist Voraussetzung dafür, dass Wissenschaft Neuland erobern und die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen kann. Dies setzt Vertrauen von Staat und Gesellschaft in die Leistungen ihrer Wissenschaftler voraus. Die Universität Leipzig fordert daher die notwendige Unabhängigkeit des Fragens und Erörterns ein, zu dem auch eine ausreichende personelle und materielle Ausstattung gehört. Nur dann werden die Wissenschaftler die erwarteten wissenschaftlichen Durchbrüche schaffen, nur dann wird eine neue Generation die Herausforderung der Zukunft erfolgreich angehen können.
Ohne unabhängige Grundlagenforschung wären aber auch schon bald alle Quellen für die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in nutzbare Anwendungen versiegt. Umgekehrt entstehen aus der praktischen Anwendung von Forschungsergebnissen immer wieder neue Fragestellungen für die Grundlagenforschung.Mit der Entscheidung für ein Biomedizinisch-Biotechnologisches Zentrum und der damit verbundenen Kapazitätsverlagerung auf ein Forschungsgebiet mit einem besonders großen Entwicklungs- und Anwendungspotenzial wurde behutsam ein Schwerpunkt der künftigen Entwicklung bestimmt, dessen Bedeutung die des eigentlichen Zentrums übersteigt.  
  
4. Die Universität ist ein Ort internationaler Zusammenarbeit in Lehre und Forschung. International ausgerichtete Schwerpunkte in Forschung und Lehre werden gezielt gefördert.
  
    Forschung und Lehre innerhalb nationaler Grenzen ist undenkbar. Das spiegelt sich an der Universität Leipzig in vielen Details wider: Nahezu jeder zehnte Studierende kommt aus einem anderen Land. Über zahlreiche bilaterale und SOKRATES-Vereinbarungen mit ausländischen Hochschulen wird ein reger Wissenschaftler- und Studentenaustausch realisiert. Zahlreiche Leipziger Studierende verbringen ein oder mehrere Semester im Ausland; Gastwissenschaftler bereichern mit ihren Erfahrungen die Lehre. Internationale Promotionsstudiengänge sowie englischsprachige Studienangebote bringen unterschiedliche kulturelle und wissenschaftliche Ansätze zusammen. Interdisziplinäre Zentren und regionalwissenschaftlich ausgerichtete Forschungsverbünde vereinen Forschungen zu verschiedenen Kulturen, Ländern und Regionen.
Die Verstärkung dieser internationalen Ausrichtung und Zusammenarbeit ist erklärtes Ziel der Universität.
  
5. Lehre an der Universität Leipzig soll sich durch hohes wissenschaftliches und didaktisches Niveau und durch Individualität auszeichnen. Die Universität wird hieran ebenso gemessen wie an der Motivierung der Studierenden zu hohen fachlichen Leistungen und zu sozialem Engagement.  
  

   Universitäten in aller Welt orientieren sich an dem von Humboldt geprägten Ideal der Einheit von Forschung und Lehre, an der Weitergabe von Wissen aus dem Geist der Forschung und der Idee der forschenden Lehre. Studierende und Lehrende sind durch die kritische Auseinandersetzung mit den Wissensbeständen sowie in der aktiven Mitarbeit an der Erweiterung des Wissens vereint. Die positiven Erfahrungen aus den abgeschlossenen Evaluationsverfahren der letzten Jahre und der sich auf Basis der demographischen Entwicklung abzeichnende Trend zum Wettbewerb der Hochschulen und Universitäten untereinander führen zur kontinuierlich wachsenden Notwendigkeit, für die Qualitätssicherung der Lehre zu sorgen. Einer Verbesserung der Qualität von Lehre und Studium dienen die Straffung der Studienordnungen, eine Modularisierung der Studienangebote, die Verschlankung der Studiengänge, die Einführung konsekutiver Studiengänge (B.A./M.A.) in dafür geeigneten Fachrichtungen sowie eine verbesserte Prüfungsorganisation, Beratung der Studierenden, Information und Koordination in den Instituten.  
  
6. Die Universität wird sich mit Angeboten universitärer Weiterbildung auf hohem wissenschaftlichen Niveau den Herausforderungen des lebenslangen Lernens stellen. Mit ihren vielfältigen Angeboten für Bürger, Einrichtungen und Unternehmen will die Universität ein geistiges und kulturelles Zentrum mit Ausstrahlung über die Region hinaus sein.  
  
    Angesichts des beschleunigten technologischen und sozialen Wandels kann Bildung nicht mehr als etwas Abgeschlossenes gesehen werden. Die universitäre Weiterbildung stützt sich auf die neuesten Erkenntnisse in der Forschung und gilt daher als besonders effiziente Form des Wissens- und Technologietransfers zwischen Hochschule und Praxis. Sie unterscheidet sich durch ihr wissenschaftliches Niveau von anderen Weiterbildungsformen.
Die Ausstrahlung der Universität erschöpft sich aber nicht in Lehre und Forschung. In dem Maße, wie ihre Mitglieder die Stimme der Universität in öffentlichen Debatten um die Gestaltung unserer Gesellschaft geltend machen, wird die Universität auch als geistiges Zentrum in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Das ist eine sich stets erneuernde Aufgabe, der sich alle Mitglieder und Angehörige der Universität stellen müssen.
  
7. Die Universität fördert die Entwicklung ihrer Studierenden zu kritikfähigen und toleranten Menschen, die in der Lage sind, Initiative zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen. Die Universität bildet Führungskräfte für den eigenen Bedarf und für andere aus. Die Universität fördert die tatsächliche Gleichberechtigung von Frauen und Männern.
  
    Zu den Ansprüchen der Universität zählt auch, Führungskräfte, also Eliten, auszubilden und zwar sowohl wissenschaftlichen Nachwuchs als auch Führungsnachwuchs für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Die zu vermittelnden Fähigkeiten gehen deshalb über die im engen Sinne fachwissenschaftlichen Kompetenzen hinaus, sie betreffen gleichermaßen auch soziale, Kommunikations- und (inter)kulturelle Kompetenzen und Führungsqualitäten. Die Universität fühlt sich der Durchsetzung der Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Bereichen verpflichtet.
Die Beteiligung der Studierenden an der universitären und studentischen Selbstverwaltung, an studentischen Ausbildungsprojekten und die frühe Heranführung an die Forschung, etwa durch Beteiligung an Forschungsprojekten, werden gefördert.  
  
8. Die Stadt Leipzig als jahrhundertealter Handelsplatz und ihre Universität sind im Verlauf ihrer gemeinsamen Geschichte durch Internationalität, Weltoffenheit sowie durch die Pflege kultureller Traditionen und Toleranz geprägt worden. Dieser Charakter bestimmt die Atmosphäre des Lebens und Arbeitens an der Universität. Alle Universitätsangehörigen sind der innovativen Weiterentwicklung der Universität und dem Wohl der Menschen verpflichtet. Autonomie und Selbstverwaltung sind tragende Prinzipien, die Aufgabe aller Mitglieder und Gruppen der Universität sind.
  
    Die Universität Leipzig versteht sich als eine Gemeinschaft von Lehrenden und Lernenden im Sinne lebendiger Tradition. Der von alters her gewachsene und im Gesetz verankerte Körperschaftsgedanke wird gerade auch angesichts der gegenwärtigen Massenuniversität besonders gepflegt.
Die von den Nutzern eingestellten Information und Meinungen sind nicht eigene Informationen und Meinungen der DOLC GmbH.
 楼主| 发表于 2002-12-9 20:13 | 显示全部楼层

1409-1542

Gründung der Universität

Vorausgegangen war der Auszug deutscher Studenten und Professoren aus der Prager Karls-Universität (11.-18. Mai), nachdem das Stimmrecht zugunsten der tschechischen Magister und Studenten geändert und ein tschechischer Rektor eingesetzt worden war. Ein großer Teil der aus Prag Ausziehenden wandte sich im Juni nach Leipzig und fand hier günstige Aufnahme. Die Stadt erwarb schon Anfang Juli ein Haus in der Petersstraße und schenkte es den Magistern der Artistenfakultät. Nach der Wahl eines Dekans am 24. Oktober begann das Semester, noch ehe die Alma mater Lipsiensis offiziell eröffnet war.

Das eigentliche Gründungsdatum ist der 2. Dezember. An diesem Tage wird in Anwesenheit der wettinischen Landesherren, der Markgrafen Friedrich und Wilhelm, im Speisesaal des Thomasklosters die Universität Leipzig feierlich eröffnet. Als erster Rektor wurde Johann von Münsterberg gewählt, der bereits in Prag gewirkt hatte.

Der Studienbetrieb begann mit 46 Magistern und Doktoren und 369 Studenten. Letztere kamen vorwiegend aus dem Osten Deutschlands und gehörten somit der "polnischen Nation" an. Insgesamt war die Universität in vier gleichberechtigte "Nationen" gegliedert: die meißnische (die der Landeskinder), die sächsische, die bayrische und die polnische.

Der von den Landesherren bewilligte Jahresetat betrug zunächst 500 Gulden, später (1438) knapp 700 Gulden - die jährlichen Einkünfte von drei Städten (Weißenfels, Torgau und Mittweida) und 42 Dörfern. Die beiden Fürsten stifteten zwei Kollegien, das große und das kleine Fürstenkolleg, für die zwei abgabefreie Häuser zur Verfügung gestellt wurden. Diese Gebäude befanden sich in der Ritterstraße, und da hier auch die "Bursen" der Nationen lagen, in denen Lehrer und Studenten zusammen wohnten, sprach man von einem "lateinischen Viertel". Lehr- und Umgangssprache an der Universität war das spätmittelalterliche Latein.

     
1415   Gründung der Medizinischen Fakultät.
   
1441   Aufhebung des Bursenzwangs. Mit dem Wohnen außerhalb der Kollegien lockerte sich auch die strenge Lebensweise. Die Studenten legten jetzt üppige modische Tracht an, und als die kurfürstliche Kleiderordnung wieder die "ehrlichen langen Mäntel" einforderte, kam es 1482 zu Unruhen, die nur mit Mühe vom Rektor gedämpft werden konnten.

   
1446   Gründung der Juristenfakultät.
   
1496   Bischof Thilo von Merseburg überträgt dem Rektor die volle Gerichtsbarkeit.  
     
1502   Errichtung des "gemeinen Tisches" für arme Studenten.
   
1515   Der Engländer Richard Croke (Crocus) erhielt die erste Professur für Griechisch. Sein Nachfolger wurde Petrus Mosellanus, der bedeutendste Leipziger Humanist.
   
1517   Bau des Roten Kollegs in der Ritterstraße
Sitz der Philosophischen Fakultät.
   
1519   Gegen den Willen der Universität - vom Kanzler, dem Bischof von Merseburg, verboten, von der Theologischen Fakultät abgelehnt - fand sie auf Drängen Herzog Georgs dennoch statt: die Leipziger Disputation zwischen Dr. Eck, Luther und Karlstadt. Das erste große Ereignis der Leipziger Reformationsgeschichte, wenngleich von Weltbedeutung, fand an der Universität ein geteiltes Echo. Die älteren Gelehrten beharrten in der scholastischen Tradition, während sich die jüngeren Magister und Studenten um den Gräzisten Petrus Mosellanus scharten, der in Vorlesungen das Verständnis des Neuen Testaments nach dem Urtext erschloß.
     
1521   Die jahrzehntealte Fehde zwischen Handwerkern und Studenten eskaliert zu blutigen Zusammenstößen; der Versuch der Studenten, die Stadt zu verlassen, wird vereitelt.
     
1538   Auch den Professoren der Artistenfakultät wird wie früher schon den Medizinern und Juristen gestattet zu heiraten. Nur dem Rektor und den Theologen blieb es noch versagt. 1540 wird auch den Kollegiaten die Ehe gestattet.
     
1539   Nachdem Georgs Nachfolger Heinrich zu Pfingsten in Leipzig die Reformation hatte einführen lassen, erklärte sich im August die Universitätsversammlung zur Annahme der reformatorischen Lehrnorm bereit. Im gleichen Jahr wurde Caspar Borner als Rektor gewählt - der rechte Mann, um die längst fällige Reformation der Universität selbst durchzuführen.

Die heutige Universität hat sich nach dem politischen Umbruch von 1989 Caspar Borner als Namensstifter einer Medaille für Verdienste um die Erneuerung der Universität erwählt.

     
1541   Schaffung einer Professur für Anatomie und Chirurgie "nach welscher Weise".
     
1542   Mit 1.000 Büchern und etwa 1.500 Handschriften aus den Beständen säkularisierter Klöster wird durch Rektor Caspar Borner die Universitätsbibliothek im Paulinum gegründet.

Einrichtung eines "hortus medicus" an der Paulinerkirche für die Medizinische Fakultät - ein Vorläufer des heutigen Botanischen Gartens.
Die von den Nutzern eingestellten Information und Meinungen sind nicht eigene Informationen und Meinungen der DOLC GmbH.
 楼主| 发表于 2002-12-9 20:13 | 显示全部楼层

1543-1829

1543   Der Reformrektor Caspar Borner erreichte es mit Unterstützung durch landesherrliche Räte, die meist in Leipzig studiert hatten, daß Herzog Moritz das durch die Reformation aufgelöste Dominikanerkloster samt Kirche in die Hände der Universität übergab (28. Juni). Da auch noch fünf Dörfer und das Oberholz im Leipziger Umland an die Universität fielen, wurde diese die bestausgestattete unter den deutschen Hohen Schulen.
     
1545   Nachdem unter Melanchthons Einfluss und durch das Wirken des Humanisten Joachim Camerarius auch die innere Reform der Universität, die Neuordnung des Lehrbetriebs, vorangekommen war, erhielt die Reformation der Theologischen Fakultät ihren Abschluss durch die Weihe der erneuerten Paulinerkirche, bei der Luther selbst am 12. August die Predigt hielt.
     
1559   Einführung der von Camerarius entworfenen Statuten für die Fakultäten.
     
1565   Vergleich zwischen dem Rat der Stadt und der Universität wegen des Kredits an Studenten.
   
1579   Ein Student wird wegen Diebstahls mit dem Schwert hingerichtet.
   
1580   Ein neues Reformwerk, seit 1576, auf den Weg gebracht, gestattete eine stärkere Überwachung durch den Landesherrn, Kurfürst August, der z. B. das letzte Wort bei der Bestellung von Professoren besaß. Kanzler der Universität war nicht mehr der jeweilige Bischof von Merseburg; seine Befugnisse fielen an die Regierung bzw. einen von ihr ernannten Beamten, und schließlich wurde auch der Kreis der Universitätsverwandten eingeschränkt: Das Gehorsamsversprechen galt nur noch für die Dauer des Aufenthaltes am Hochschulort.

Nach der großen kursächsischen Schulordnung von 1580, als deren letztes Glied die Universität erscheint, ist es der Zweck der Universität, die Gesamtheit des gelehrten Wissens zur Aneignung und zu künftiger Anwendung darzubieten.

In dieser Zeit gab es an der Universität 23 Professuren: 5 in der Theologischen Fakultät, 5 bei den Juristen, 4 bei den Medizinern, 9 in der Philosophischen Fakultät (Grammatik der klassischen Sprachen, Dialektik, Rhetorik, Linguistik nebst Geschichte, Poetik, Mathematik, Logik und Physik).

Einrichtung einer Professur für Anatomie und Chirurgie.

   
1587   "Es haben in dieser hohen Schulen von Anfang bis vff heutigen tag viel fürtrefflicher, gelerter Leuth die hebraische, lateinische vnd griechische Sprachen geistlich vnd weltlich beschriebene Recht, die Arzney, so wohl die gantz Philosophiam mit ruhm, getrewem fleisse vnd grossem nuze öffntlich gelesen vnd viel feiner, gelerter Leuth nach sich verlassen."

Aus: "Warhafftige Beschreibung der Stadt Leiptzigk" von Ulrich Gross, 1587

Die Zahl der Immatrikulierten betrug in dieser Zeit gut 800. Nicht alle waren aber wirklich Studierende, denn es war Brauch, schon Kinder zu immatrikulieren, um ihnen die Rechte von Universitätsangehörigen zuteil werden zu lassen, oder auch die sogenannten Jungen, die Diener von Adligen.

   
1616    Ernennung eines ständigen Bibliothekars an der Universitätsbibliothek.
   
1627    Noch im ersten Jahrzehnt des Dreißigjährigen Krieges ist die Universität Leipzig in Deutschland Spitze; mit den Worten von Kurfürst Johann Georg: "primum locum". 1618 wurden 1148 Immatrikulationen gezählt und 1629 auch noch 1104. Dann aber folgte ein Niedergang.
   
1641   Die Einweihung eines neuen Hörsaals der Juristen unter dem Ordinariat des rührigen Sigismund Finkelthaus steht für die Wende zum Besseren. Berühmtester Leipziger Jurist in dieser Zeit ist aber Benedikt Carpzov, der nicht nur mit scharfem Urteil in unzähligen Hexenprozessen agierte, sondern auch eine tragbare Lösung des Kriegsschuldenproblems für Sachsen finden half. Ein großes Verdienst erwarben sich Leipzigs Rechtswissenschaftler durch ihren zähen Kampf im Landtag um den Nachweis, dass in Sachsen Leibeigenschaft unstatthaft ist. Damit blieb, anders als im Osten, den sächsischen Bauern die Verkümmerung ihrer Rechte erspart.
   
1650    Studenten führen in Gegenwart des Kurfürsten auf dem Markt ein Schauspiel mit Gesang auf.
   
1653   Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) wird immatrikuliert.
   
1661   Kurfürstlich-sächsischer Erlaß gegen den Pennalismus (rohe Studentenbräuche, die auf Schikanen älterer Studenten, der Schoristen, gegenüber den jüngeren, den Pennälern, hinausliefen) und die studentischen Landsmannschaften.
   
1670    Erlass eines Duellverbots.
   
1682    Leipzig wird ein Mittelpunkt für die Herausgabe großer, gelehrter Zeitschriften. Otto Mencke gründet die "Acta Eruditorum", eine gesamtwissenschaftliche Überschau von europäischem Rang.
   
1687   Christian Thomasius, der Vater der deutschen Aufklärung, hält an der Universität die erste Vorlesung in deutscher Sprache (24. Oktober).

Die Herausgabe der Zeitschrift "Monatsgespräche" macht Thomasius gleichsam zum Begründer des deutschen Journalismus.

   
1688   Christian Reuter, Verfasser der Komödie "L'Honnete Femme oder die ehrliche Frau zu Plißine in einem Lustspiele vorgestellet", später Autor des berühmten Romans "Schelmuffsky" (1696) wird Student in Leipzig.
   
1690   Als Thomasius gegen die Lehre von der gottgewollten Obrigkeit und dann auch noch gegen die offizielle Politik des Dresdner Hofes in einer fürstlichen Eheangelegenheit Stellung nimmt, ergeht ein Lehr-, Disputations- und Veröffentlichungsverbot gegen ihn; er verlässt Leipzig und geht über Berlin nach Halle.
   
1697   Warnung des Rektors an die Studenten vor dem Besuch der Tee- und Kaffeestuben.

Gründung der poetischen Görlitzischen (seit 1727 unter Gottsched Deutschen) Gesellschaft, die sich mit Übungen in Poesie und der Reinigung und Erforschung der deutschen Sprache beschäftigt.

   
1699   Der bisher übliche Inskriptionseid (der zur Einschreibung an der Universität zu leistende Eid) wird den Studenten durch königlichen Erlass erlassen.

   
1701   Als in Leipzig erwogen wurde, die Laternenbeleuchtung einzuführen, beschloss der Rat der Stadt vorbeugende Maßnahmen gegen randalierende Studenten. Den Studenten wurde es verboten, nachts mit Schlafröcken, Nachtmützen und brennenden Pfeifen in den Straßen umherzuziehen.

Um der Schlafrockfreiheit willen kam es noch 1713 zu studentischem Aufruhr, viele Studenten wurden verhaftet.

   
1703   Gründung des Collegium Musicum durch Georg Philipp Telemann.
   
1704   Eröffnung eines "anatomischen Theaters" im Paulinum.
   
1709   Johann Burkhard Mencke hält nicht nur die Festrede zur 300-Jahr-Feier der Universität, ihm wird auch die erste selbständige Professur für Geschichte übertragen. Mit seinem Namen ist auch die "Deutsch-übende poetische Gesellschaft" (seit 1717) verbunden.
   
1710   Errichtung einer ordentlichen Professur für Chemie.
   
1711   Die Universitätsbibliothek wird den Studenten zugänglich gemacht.
   
1725   Johann Christoph Gottsched kommt als Privatdozent an die Universität Leipzig und wird 1730 außerordentlicher Professor der Poesie, später noch der Logik und Metaphysik. Fünfmal wurde ihm die Ehre des Rektorates zuteil. Eine Reihe von späteren Dichtern zieht es in dieser Zeit als Student nach Leipzig, so Abraham Gotthelf Kästner (1731), Gottlieb Wilhelm Rabener (1734), Johann Elias Schlegel (1739), Justus Friedrich Wilhelm Zachariae (1743), Lessing (1746), Klopstock (1747), Goethe (1765), Jean Paul (1781). Gottscheds Lebenswerk galt einer deutschen Sprach- und Theaterreform.
   
1743   Johann Friedrich Christ, Professor der Poesie, lehrt als erster deutscher Hochschullehrer Kunstwissenschaft.
   
1751   Gellert wird außerordentlicher Professor der Poesie. Er lehrte zunächst Theologie, dann Philosophie und trat für die Reinhaltung von Sitte und Moral wie für den stilgerechten Gebrauch der deutschen Sprache ein.
   
1752   Carl Ferdinand von Hommel, einer der bedeutendsten deutschen Strafrechtslehrer des 18. Jahrhunderts, wird Professor in Leipzig.
   
1760   Etwa 600 Studenten; Leipzig hat in dieser Zeit etwa 30.000 Einwohner.


   
1768    Gründung der Jablonowskyschen Gesellschaft durch den Fürsten Joseph Alexander Jablonowsky.
   
1785   Der Kurfürst schenkt der Universität die Winkler-Ludwigsche Sammlung physikalischer Instrumente, die die Grundlage für das spätere physikalische Kabinett bilden.
   
1790   Einrichtung einer Universitätssternwarte im Turm der Pleißenburg.

   
1795   Gründung der Philosophischen Gesellschaft, aus der sich 1809 das Philosophische Seminar entwickelt.
   
1797   Prof. Ernst Platner eröffnet im städtischen Lazarett, dem späteren Krankenhaus St. Jakob, ein klinisches Institut, nachdem vier Jahre zuvor hier bereits klinische Übungen begonnen wurden.
   
1804   Einrichtung eines chemischen Laboratoriums in der Pleißenburg.
   
1809   Mit der 400-Jahr-Feier, deren lateinische Festrede der Historiker Wenck hielt, verbunden war die Eröffnung des ersten philologischen Seminars zur Beförderung der klassischen Studien. Zur vierten Säkularfeier erfolgten zahlreiche Stiftungen.

   
1810   Eröffnung einer Frauenklinik dank der Trierschen Stiftung.
   
1811   Kämpfe zwischen den Landsmannschaften und der "adligen Fechtgesellschaft"; Theodor Körner, Senior der Thuringia, wird wegen eines Duells relegiert.
   
1812   Samuel Hahnemann, Bahnbrecher der Homöopathie, wird Privatdozent in Leipzig. 1821 wird er durch die Gegnerschaft der Professoren aus Leipzig vertrieben.
   
1813   Napoleon spricht einer Universitätsabordnung seinen Unwillen über die Haltung der Leipziger Studentenschaft aus.

Der Universität wird die "peinliche" Gerichtsbarkeit über die Studenten entzogen.

   
1818   Gründung der Burschenschaft in Leipzig, die 1820 bereits wieder verboten wird.
   
1822   Beschränkung der Polizeigewalt der Universität.

Gründung des Universitätssängervereins zu St. Pauli.

   
1825   Mit der Einrichtung des Königlichen Universitätsrentamtes geht die Kontrolle der Universitätsfinanzen an den Staat über.
   
1829   Aufhebung des "concilium perpetuum"; Einsetzung eines Universitätsrichters.
Die von den Nutzern eingestellten Information und Meinungen sind nicht eigene Informationen und Meinungen der DOLC GmbH.
 楼主| 发表于 2002-12-9 20:14 | 显示全部楼层

1830-1913

1830   Reform der Universitätsverfassung: Aufhebung der Einteilung der Universität nach Nationen, Einführung des Akademischen Senats, Gleichstellung aller ordentlichen Professoren.
   
1833   Die tägliche Öffnung der Bibliothek wird verfügt.
   
1835   Das Universitätsgericht wird bloßes Disziplinar- und Zivilgericht für die Studenten; Erlass eines Disziplinargesetzes für Studierende.
   
1836   Feierliche Einweihung des Augusteums, das nach einer Zeichnung von Karl Friedrich Schinkel von 1831-1836 neu gebaut worden war.
   
1837   Felix Mendelssohn Bartholdy wird Ehrendoktor der Universität.

   
1839   Leipziger Studenten bildeten eine geheime burschenschaftliche Organisation, die sog. Progressbewegung, die von Robert Blum unterstützt wurde. Ein Ziel war die Reformierung des studentischen Lebens: ernsthaftes Studieren statt duellieren, Streben nach politischer Gleichberechtigung und Freiheit.
     
1844   Einrichtung eines neuen chemischen Laboratoriums im 1842 erbauten Friedericianum.

     
1848   Bau des Mauricianums.
     
1849   Professoren und Studenten beteiligen sich an Demonstrationen und Volksversammlungen, eine Gruppe war auf den Barrikaden in Dresden zu finden.
     
1850   Als der nach dem sächsischen Minister benannte "Beustsche Staatsstreich" die alten Stände in Sachsen reaktiviert, leisten auch der Universitätssenat und 21 Professoren offenen Widerstand gegen diesen Verfassungsbruch. Moritz Haupt, Otto Jahn und Theodor Mommsen müssen ihr Lehramt wegen politischer Betätigung aufgeben.
     
1859   Die 450-Jahr-Feier verdeutlicht das neue, enger gewordene Verhältnis zwischen der werdenden Großstadt und der nunmehr bürgerlichen Universität. Bürgermeister Otto Koch überbringt ein Geldgeschenk von 1.000 Talern und verleiht dem Rektor, Karl Georg von Waechter, die Ehrenbürgerschaft; die Universität ihrerseits promoviert den Bürgermeister und den Konsulenten des Handelsbürgertums zu Ehrendoktoren. Waechter erklärt in einem Dankesschreiben an die Stadt, dass sich die Universität auch dank des steten Entgegenkommens der Stadt zu einer der ersten in Deutschland entwickelt habe . Leipzig verlieh von allen sächsischen Städten die meisten Magistratsstipendien an ausgewählte Studenten (49), die Residenzstadt Dresden nur 26.

Zur Jubiläumsfeier werden u. a. der Maler Ludwig Richter und der Schriftsteller Franz Grillparzer Ehrendoktoren der Universität.

     
1861
   Einweihung der neu gebauten Sternwarte am Johannistal.

     
1865   Immatrikulation von Friedrich Nietzsche.
     
1868   Neues chemisches Laboratorium in der Linnèstraße.

Gründung des ersten studentischen Turnvereins in Leipzig.

     
1869   Gründung des landwirtschaftlichen Instituts, des pädagogischen Seminars und Eröffnung des physiologischen Instituts in der Liebigstraße.
     
1871   Fertigstellung des Bornerianums.

Neubau eines pathologisch-anatomischen Instituts.

     
1873   Gründung eines philosophischen Seminars.

Bau eines neuen physikalischen Instituts.

     
1874   Eröffnung eines archäologischen Seminars.
     
1875   König Albert nimmt die Würde eines ständigen Rektors magnificentissimus der Universität für sich und seine Nachfolger an.
     
1876   Gründung des Ägyptologischen Instituts.
     
1877   Die Zivilgerichtsbarkeit wird dem Universitätsgericht genommen. Ein Jahr später erfolgt die Aufhebung der Ausnahme der Studenten vom allgemeinen bürgerlichen Straf- und Polizeigesetz. Das Universitätsgericht bleibt lediglich Disziplinarbehörde für Studierende.

Gründung des Historischen Seminars.

Der neue Botanische Garten an der Linnèstraße wird in Gebrauch genommen.

Der Neubau des Botanischen Instituts wird bezogen.

     
1878   Einrichtung des Zoologisch-Zootomischen Instituts und des Hygieneinstituts.
     
1880   Neubau für das zoologische Institut und Museum.
     
1881   Gründung des mathematischen Seminars. Ein Jahr zuvor war Felix Klein zum Professor der Geometrie berufen worden.
     
1882   Eröffnung des neuen Collegium Juridicum an der Petersstraße.

Eröffnung der psychiatrischen und Nervenklinik.

Der Hirnforscher Paul Flechsig erhält den Lehrstuhl für Psychiatrie.

     
1884   Eröffnung des Instituts für experimentelle Psychologie - des ersten der Welt - durch Wilhelm Wundt.

Gründung eines zahnärztlichen Instituts.

     
1891


Universitätsbibliothek
weitere Informationen
   Einweihung der von Arwed Roßbach erbauten neuen Universitätsbibliothek.

Fertigstellung des Neubaus der Kinderklinik.

Karl Lamprecht wird Professor der Geschichte in Leipzig.

Gründung des englischen Seminars.

Gründung des romanischen Seminars.

Einweihung des neuen Trierschen Instituts an der Stephanstraße.

     
1892   Eröffnung des volkswirtschaftlich-statistischen Seminars, als dessen Direktor Karl Bücher nach Leipzig berufen wird.
     
1893   Neugründung des philosophischen Seminars.

     
1896   Eröffnung eines Universitätsinstituts für Hautkrankheiten und Syphilis.

Gründung der Universitätsklinik für Ohren-, Nasen- und Halskrankheiten.

     
1897   Feierliche Einweihung der von Arwed Roßbach erbauten neuen Universität (Augusteum, Albertinum, Johanneum, Paulinum) am 15. Juni, nachdem 1892 das alte Paulinum niedergelegt worden war.



Christian Adolf Eltzner: Panorama des Augustusplatzes mit dem AUGUSTEUM von 1836.
Lithographie.
Das Augusteum entstand nach Plänen von A. Geutebrück, die Fassade nach einem Entwurf von K. F. Schinkel, an Stelle des Dormitoriums des Klosters.
(Kunstsammlung der Universität)


1898   Der Neubau des physikalisch-chemischen Instituts wird bezogen.
   
1900   Einweihung der neuen chirurgischen Klinik.

Gründung des Instituts für gerichtliche Medizin.

     
1903   Der Neubau des Veterinärinstituts wird bezogen.

Übergabe des neuen Gebäudes des landwirtschaftlichen Instituts.

     
1905   Einweihung des neuen Gebäudes des physikalischen Instituts und des theoretisch-physikalischen Instituts.

Berufung Karl Sudhoffs als Professor für Geschichte der Medizin und Einrichtung eines entsprechenden Instituts.

     
1906   Eröffnung des Seminars für Landesgeschichte und Siedlungskunde.
     
1908   Mit 11 800 erreichten die Studentenzahlen ihren vorläufigen Höchststand.

Neubau des zahnärztlichen Instituts an der Nürnberger Straße.

   
1909



Eugen Urban: Gruppenbild mit dem Rektor und den Dekanen
weitere Informationen   Zur 500-Jahr-Feier kann die "Arbeitsuniversität" auf ihre Weltgeltung verweisen. Oberbürgermeister Rudolf Dittrich spricht von einem "ungeahnten Wachstum und Aufblühen"; die Universität fühle sich wohl in ihrem Leipzig, und Leipzig sei stolz auf seine Universität, "beide erkennen und genießen dankbar die Förderung, die sie einander gewähren".
Verleihung des Nobelpreises für Chemie an den Physiko-Chemiker Wilhelm Ostwald.

Eröffnung des von Karl Lamprecht geschaffenen Instituts für Kultur- und Universalgeschichte.

     
1911   Rektor Lamprecht ruft die Studentenschaft zur Bildung einer allgemeinen Studentenvertretung auf. Es werden zwei vorbereitende Ausschüsse der Inkorporierten und der Nichtinkorporierten gewählt. Ende des Jahres werden die Satzungen des Allgemeinen Studentenausschusses vom Kultusministerium bestätigt und Wahlen für die beiden Ausschüsse durchgeführt.
     
1912   Eröffnung des neuen Gebäudes der Klinik für Ohren-, Nasen- und Halskrankheiten.
Die von den Nutzern eingestellten Information und Meinungen sind nicht eigene Informationen und Meinungen der DOLC GmbH.
 楼主| 发表于 2002-12-9 20:17 | 显示全部楼层

1914-2002

1916   Gründung des Instituts für Zeitungskunde.
     
1918   Studenten reißen die von Teilnehmern der Novemberrevolution auf dem Universitätshauptgebäude gehisste rote Fahne herunter und ziehen statt dessen auf Geheiß des Rektors die Fahne des Hauses Wettin auf.
     
1920   Das studentische "Zeitfreiwilligen-Regiment Leipzig" besetzt Innenstadt und Universität und schießt auf Gegner des Kapp-Putsches.
     
1923   Die Tierärztliche Hochschule Dresden siedelt nach Leipzig über und wird im Rahmen der Universität Leipzig zur Veterinärmedizinischen Fakultät.
     
1927   Errichtung der ersten Professur für Hirnforschung in Deutschland.
     
1931   Der NS-Studentenbund erreicht bei den Wahlen zum Allgemeinen Studentenaussschussdie absolute Mehrheit.
     
1933   Anfang März unterschreiben über 100 Professoren einen Aufruf zur Wahl Adolf Hitlers.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten werden 21 Professoren und Dozenten aus politischen und rassenideologischen Gründen entlassen. Die Zahl der Studierenden geht laufend zurück: von 7350 im Jahre 1931 auf 1560 im Jahre 1939.

Der Physiker Werner Heisenberg, der von 1927 bis 1942 an der Universität Leipzig lehrte und forschte, erhielt 1933 im Alter von 32 Jahren den Nobelpreis für Physik des Jahres 1932.

     
1945   Am Ende des Krieges sind von 103 Lehr- und Forschungseinrichtungen - Institute, Kliniken, Verwaltungsgebäude - 67 total zerstört, nur 14 völlig erhalten geblieben. Der Bibliotheksbestand ist zu 70 Prozent vernichtet.

Auf Druck amerikanischer Dienststellen verlassen im Juni 46 Wissenschaftler und technische Kräfte - unter ihnen die Professoren Helferich, Hein, Kautsky, Wolf, Strack, Sulze, Scheunert, Carolus, Weickmann, Thomas, Scheumann - Leipzig in Richtung Westen; zugleich wird naturwissenschaftliches Forschungs- und Lehrmaterial abtransportiert.

     
1946   Wiedereröffnung der Universität am 5. Februar im "Capitol" unter Rektor Hans-Georg Gadamer. 767 Studenten nehmen das Studium auf. Im Wintersemester 1946/47 werden 2411 Studierende immatrikuliert, darunter auch an der neu gegründeten Pädagogischen Fakultät.

225 Arbeiterkinder ohne Abitur nehmen an der neu gegründeten Vorstudienanstalt ein Studium auf.

Erster freigewählter Studentenratsvorsitzender wird Wolfgang Natonek.

     
1947   Gründung der Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät.

     
1948   Der im Jahr zuvor wiedergewählte Studentenratsvorsitzende Wolfgang Natonek wird am 11./12. November wegen seines Widerstandes gegen die Gleichschaltung der Universität durch die SED-Machthaber verhaftet, ebenso andere engagierte "bürgerliche" Studenten, so dass der Weg bei den anstehenden Studentenratswahlen Anfang Dezember 1948 für die SED-Vertreter frei ist. Natonek wird zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt; 1956 kommt er frei.
     
1949   Eröffnung der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät.
     
1953   Zum 135. Geburtstag von Karl Marx wird der Universität am 5. Mai der Name "Karl-Marx-Universität" verliehen.
     
1954   Gründung der Fakultät für Journalistik (20. 9.); sie ging aus dem Institut für Publizistik und Zeitungswissenschaft hervor.
     
1955   Gründung des Instituts für Gesellschaftswissenschaften (1.10.), das die Durchführung des für alle Studenten verbindlichen gesellschaftswissenschaftlichen Grundstudiums übernimmt.

     
1956   13 455 Studenten sind immatrikuliert (einschließlich 299 Auslands- und 2196 Fernstudenten).

Übergabe des neuerbauten Anatomischen Instituts (17.10.) und des Physikalischen Instituts (4.12.).

     
1957   Konferenz des Instituts für Philosophie (4. und 5.4.), auf der Ernst Bloch als Revisionist gebrandmarkt wird. Er geht danach in den Westen wie später auch der Germanist Hans Mayer und zuvor schon eine Vielzahl von Gelehrten.

Der Akademische Senat beschließt eine "Grundsatzerklärung zur sozialistischen Entwicklung der Karl-Marx-Universität Leipzig".

     
1958   12 436 Studierende einschließlich 360 Auslands- und 2 798 Fernstudenten.

Mit dem "Leipziger Studentensommer" beginnt der regelmäßige Einsatz von Studierenden in der "sozialistischen Produktion".

     
1968   Die Stadtverordnetenversammlung beschließt am 23. Mai die Errichtung eines Neubaukomplexes für die Universität, der die Sprengung der im Krieg unversehrt gebliebenen Universitätskirche und des teilzerstörten Augusteums zur Voraussetzung hat. Der Akademische Senat stimmte diesen Plänen bei einer Stimmenthaltung zu. Zwischen 1973 und 1978 wird der Komplex zwischen Augustusplatz und Universitätsstraße (mit Hauptgebäude, Hochhaus, Hörsaal- und Seminargebäude, Mensatrakt und Zweigstelle der Universitätsbibliothek) etappenweise den Nutzern übergeben.

Auflösung der alten Universitätsstrukturen durch die 3. Hochschulreform.

     
1991   Das Konzil wählt erstmals seit 1933 wieder in geheimer Wahl ein Rektoratskollegium und beschließt zugleich die Rückkehr zum alten Namen Universität Leipzig.

Zur grundlegenden Erneuerung der Universität nach dem politischen Umbruch von 1989/90 und der deutschen Wiedervereinigung gehört die Neuausschreibung aller Hochschullehrerstellen und die Wiedererrichtung bzw. Neugründung von 14 Fakultäten und über 150 Instituten.

Wesentliche Teile anderer Leipziger Hochschulen, so der Deutschen Hochschule für Körperkultur, der Kirchlichen Hochschule, der Pädagogischen Hochschule und der Theaterhochschule, werden integriert.

Die Neugestaltung der Universität ist allerdings mit tiefen Einschnitten in den Stellenplan verbunden; die Zahl der Mitarbeiter sank von 14.000 auf etwa 7.500.

     
1993   Eröffnung des neuen Gebäudes der Neurologischen Klinik.

Mit der Gründung der Sportwissenschaftlichen Fakultät wird die Neugründung der Fakultäten der Universität abgeschlossen.

     
1994   Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung mit der Herzzentrum Leipzig GmbH zur Regelung der Zusammenarbeit in Forschung und Lehre.  
   
1997   Einweihung des Neubaus der Augenklinik.  
   
1998   Mit knapp 24.000 hat sich die Zahl der Studierenden an der Universität gegenüber 1990 verdoppelt.  
   
1999   Mit dem im September übergebenen "Neubau Chemie" verfügt die Fakultät für Chemie und Mineralogie über eine technischen Höchststand verkörpernde Lehr- und Forschungsstätte.

Durch Gesetz werden die der Krankenversorgung dienenden Teile des Bereiches Medizin (Universitätsklinikum) aus der Universität ausgegliedert und in eine Anstalt öffentlichen Rechts umgewandelt.

     
2000   Nach der Unterzeichnung eines Vergleichs mit der sächsischen Staatsregierung zum Körperschaftsvermögen der Universität erhält diese die Zusicherung der Staatsregierung zur Unterstützung der Neugestaltung des innerstädtischen Campus am Augustusplatz bis zum 600-jährigen Universitätsjubiläum im Jahr 2009. Verbunden damit sind der Neubau einer Aula, eines Großen Hörsaals, eines Fakultätsgebäudes für die Wirtschaftswissenschaften und der Mensa sowie die Sanierung von Hörsaal- und Seminargebäude.

In der Bibliotheca Albertina werden eine Ehrentafel und ein Ehrenbuch zur Erinnerung an die Opfer der beiden Diktaturen des 20. Jahrhunderts aus der Universität Leipzig der Öffentlichkeit übergeben. Die Liste mit hingerichteten, ermordeten und in der Haft verstorbenen Personen umfasst 16 Namen, jene mit den zwischen 1933 und 1989 verhafteten und eingekerkerten über 100.

Zu Jahresbeginn wird an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Neubau der Klinik für Kleintiere übergeben.

Im März wird der Neubau des Max-Bürger-Forschungszentrums der Medizinischen Fakultät eingeweiht.

Erster Spatenstich für den Neubau der operativen Kliniken.

     
2002   Zu Beginn des Wintersemesters steht der Neubau für die Geisteswissenschaften der Universität zur Verfügung.

Zum Jahresende wird der 1993 begonnene, 65 Millionen Euro teure Wiederaufbau der Bibliotheca Albertina abgeschlossen.
Die von den Nutzern eingestellten Information und Meinungen sind nicht eigene Informationen und Meinungen der DOLC GmbH.
 楼主| 发表于 2002-12-9 20:20 | 显示全部楼层

August-Universitaet Goettingen

Dem kritischen Geist der Aufklrung verpflichtet, wurde die Georg-August-Universitaet Goettingen 1737 gegründet. Im Laufe ihrer Geschichte gelang es der Georgia Augusta immer wieder, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Weltrang an sich zu binden. Sie haben die internationale Reputation der Hochschule mit erfolgreicher Grundlagenforschung sowohl in den Naturwissenschaften als auch in den Geisteswissenschaften begründet und prägen bis heute das universitäre Profil; so ist der Name der Universität mit den Lebensläufen von über 40 Nobelpreisträgern verbunden. Das hohe Leistungsniveau in der Forschung und den starken Göttinger Akzent in der forschungsbasierten Lehre nicht nur zu erhalten, sondern weiter auszubauen - dieser Herausforderung stellt sich die Universität heute mit einer Reihe von Reformprojekten in Forschung, Studium und Verwaltung.
Die von den Nutzern eingestellten Information und Meinungen sind nicht eigene Informationen und Meinungen der DOLC GmbH.
 楼主| 发表于 2002-12-9 20:21 | 显示全部楼层

Georg-August-Universitaet

Georg II. König von England und Kurfürst des Herzogtums Braunschweig und Lüneburg gründete die Universität Göttingen im Jahr 1737 und gab der Georgia Augusta ihren Namen. Dem Geist der Aufklä-rung verbunden, entstand in der südniedersächsischen Provinzstadt die erste Hochschule Deutschlands, die eine Gleichberechtigung der Fakultäten einführte und das Primat der Theologie abschaffte. Die Orientierung am Experiment, an Grundlagenforschung und Quellenkritik galten in Göttingen als Basis der Wissenschaften, eine hervorragende Voraussetzung für die Ausbildung der modernen Naturwissenschaften. So ist es kein Zufall, dass in Göttingen die erste mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät Deutschlands entstand und die Georgia- Augusta über lange Zeit den Ruf als mathematisches Zentrum der Welt genoss. Die Grundlagen für den Erfolg und den Ruhm der Göttinger Universität legte der Minister Georg II., Gerlach Adolph von Münchhausen, unter anderem mit einer klugen Personalpolitik. Zu den herausragenden Persönlichkeiten, die er nach Göttingen holte, zählen der Gründer der Universitätsbibliothek, Johann Matthias Gessner, und sein Nachfolger Christian Gottlieb Heyne, der mit Herder, Goethe und Schiller verbunden war. Der Universalgelehrte Albrecht von Haller gründete 1751 den Botanischen Garten und rief die „Akademie der Wissenschaften“ ins Leben. Die Georg-August-Universität hatte schnell ihren Stil gefunden: Wissenschaftlicher Pragmatismus und Realitätssinn. Hierfür stehen beispielhaft für das 19. Jahrhundert die Göttinger Gelehrten Karl-Friedrich Gauß, Wilhelm Weber und Friedrich Wöhler.

Schwere Verluste ihrer wissenschaftlichen Qualität mußte die Georgia Augusta 1837 durch die Entlassung der so genannten „Göttingen Sieben“ hinnehmen, unter ihnen die Professoren Jacob und Wilhelm Grimm und Wilhelm Weber. Sie hatten gegen einen Verfassungsbruch des hannoverschen Königs Ernst August, Herzog von Cumberland, protestiert. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten markiert das schwärzeste Kapitel der Universitätsgeschichte: Über 50 Dozenten und Professoren mussten die Universität verlassen, darunter in den Jahren 1934 und 1935 die Nobelpreisträger Max Born und James Franck. Der Weltrang, den die Göttinger Mathematik und die Naturwissenschaften in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts besaßen, und der den Begriff vom „Göttinger Nobelpreiswunder“ prägte, ging mit ihnen für Göttingen verloren.

Bis heute gelingt es der Georgia Augusta jedoch immer wieder, namhafte Wissenschaftler anzuziehen. So sind die Lebensläufe von über 40 Nobelpreisträgern mit Göttingen verbunden, zuletzt der von Herbert Kroemer (Physik 2000), der in den 50er Jahren in Göttingen promoviert wurde. Gelehrte, die den Preis aufgrund ihrer Göttinger Forschungen und als Professoren der Universität erhielten, waren Otto Wallach (Chemie 1910), Walther Nernst (Chemie 1920), Richard Zsigmondy (Chemie 1925) , Adolf Windaus (Chemie 1928), James Franck (Physik 1925), Gustav Hertz (Physik 1925) und Max Born (Physik 1954). Zur Zeit arbeiten der Nobelpreisträger für Chemie Manfred Eigen (1967) und Erwin Neher (Nobelpreis für Medizin 1991) in Göttingen.

Nach dem Krieg nahm die Georgia Augusta als erste deutsche Universität 1945 den Lehrbetrieb mit einer Rekordzahl von 5000 Studierenden wieder auf. Die folgende Jahrzehnte sind durch dramatisch steigende Studentenzahlen, den Ausbau der Institutskapazitäten und den Bau moderner Campuseinheiten im Innenstadt- und Nordbereich der Stadt sowie die Einrichtung eines Großklinikums gekennzeichnet. Aus den vier Diziplinen der Gründungsuniversität Theologie, Rechtswissenschaften, Medizin und Philosophie entwickelten sich die 13 Fakultäten mit heute über 130 Studienangeboten. Das moderne Profil der traditionsreichen Georgia Augusta ist geprägt durch ein international anerkanntes Niveau in der Forschung und einen starken Akzent in der forschungsbasierten Lehre. Den Herausforderungen in Gegenwart und Zukunft stellt sich die Universität mit Reformprojekten in Studium, Forschung und Verwaltung. Bewahrt werden die wissenschaftlichen Ideale der Georgia Augusta: Wissenschaftsfreiheit und die Verpflichtung zu Exzellenz in Forschung und Lehre.
Die von den Nutzern eingestellten Information und Meinungen sind nicht eigene Informationen und Meinungen der DOLC GmbH.
发表于 2002-12-24 16:13 | 显示全部楼层
Die von den Nutzern eingestellten Information und Meinungen sind nicht eigene Informationen und Meinungen der DOLC GmbH.
您需要登录后才可以回帖 登录 | 注册 微信登录

本版积分规则

手机版|Archiver|AGB|Impressum|Datenschutzerklärung|萍聚社区-德国热线-德国实用信息网 |网站地图

GMT+2, 2024-4-29 01:56 , Processed in 0.069799 second(s), 15 queries , MemCached On.

Powered by Discuz! X3.4

© 2001-2023 Discuz! Team.

快速回复 返回顶部 返回列表