10 Hinweise zum Entschlüsseln des Vorstellungsgespraechs

kellywm

CareerBuilder.de

Fragen Sie sich, ob Sie im Vorstellungsgespräch erfolgreich waren? Obwohl Sie das erst endgültig wissen können, wenn Sie den entscheidenden Anruf erhalten, gibt es doch viele Zeichen, anhand derer Sie herausfinden können, wie Ihre Chancen stehen. Die folgenden Fragen und Hinweise werden Ihnen helfen, das Gespräch zu entschlüsseln.

1. Was macht der Gesprächspartner?
"Wenn ich mich dafür interessiere, was der Bewerber oder die Bewerberin sagt, nicke ich zustimmend, lächle und mache mir wahrscheinlich einige Notizen", sagt Vertriebsleiterin Karen Nance. "Ich stelle außerdem Fragen, um beim Bewerber nachzuhaken, oder erzähle ein wenig darüber, wie das Gesprächsthema mit der freien Stelle zusammenhängt."

Nancy Kim-Phillips, Inhaberin von NKP Consulting in Chicago, weist darauf hin, dass Bewerber/innen auf positive Signale in der Körpersprache des Gesprächspartner achten sollten. "Ich lehne mich oft nach vorne, wenn mich interessiert, was jemand sagt. Ich erwarte, dass sich die Bewerberin oder der Bewerber meiner Körpersprache anpasst und sich ebenfalls nach vorne lehnt."

Achten Sie auch auf negative Signale. Wirkt der Gesprächspartner abgelenkt, sieht er oder sie ständig auf die Uhr, ordnet Unterlagen oder sieht auf seinen Blackberry, dann fesseln Sie Ihr Publikum wahrscheinlich eher nicht. "Oft lege ich meinen Stift zur Seite, wenn mich nicht überzeugt, was die Bewerberin oder der Bewerber sagt", fügt sie hinzu.

2. Ist ein Gespräch zustande gekommen?
"Ein Vorstellungsgespräch läuft gut, wenn es einen Dialog gibt", sagt Kim-Phillips. "Wenn ich keine Liste von Fragen abarbeiten muss, sondern das Gespräch von selbst läuft, bedeutet das, dass beide an diesem Informationsaustausch interessiert sind. Dieser beginnt manchmal schon mit der ersten Frage, die meist lautet: 'Erzählen Sie mir etwas über sich.'"

3. Gab es positive verbale Hinweise?
Lynn Hazan, Inhaberin der Personalagentur Lynn Hazan and Associates, erklärt, dass einige Gesprächspartner den Bewerber oder die Bewerberin mit positiven Äußerungen ermutigen fortzufahren, wie beispielsweise "Ja, fahren Sie ruhig fort...", "Das ist ein guter Punkt..." oder gar "Das gefällt mir sehr, ich würde gerne mehr erfahren..." Dies sind klare Anzeichen dafür, dass das Gespräch gut läuft.

4. Haben Sie einen Monolog gehalten?
"Abschreckend wirkt es auf mich, wenn die Antwort auf eine Frage in einen fünfminütigen Monolog ausartet", sagt Kim-Phillips. Wenn sie Bewerber/innen auf das Vorstellungsgespräch vorbereitet, empfiehlt Hazan, sich präzise 30- und 60-Sekunden-Antworten zurechtzulegen. "Kurz gesagt, sollen das die optimalen Antworten auf Fragen wie 'Warum sollten wir Sie einstellen?' sein", sagt sie. Hazan fügt hinzu: "Ich ermuntere die Bewerber, vor dem Spiegel zu üben. Man beurteilt am besten, wie man von anderen gesehen wird, wenn man sich selbst sieht."

5. Wurden Sie von Ihrem Gesprächspartner unterbrochen?
Wenn Ihr Gesprächspartner Sie unterbricht oder gelangweilt wirkt, sollten Sie sofort reagieren. Hazan empfiehlt, beim ersten Anzeichen von Desinteresse innezuhalten und beispielsweise zu fragen: "Beantworte ich damit gerade Ihre Frage?" Oder: "Möchten Sie mehr darüber hören, oder möchten Sie lieber ein weiteres Beispiel?" Dies kann die Situation möglicherweise retten und überlässt dem Gesprächspartner die Entscheidung darüber, wie das Gespräch fortgesetzt werden soll.

6. Haben Sie Fragen gestellt?
Sobald sich das Gespräch dem Ende nähert, wird der Gesprächspartner mit Sicherheit fragen, ob Sie noch Fragen haben. Kim-Phillips: "Wenn ich fragen würde 'Haben Sie noch Fragen?' und es kämen keine, wäre die Sache für mich ziemlich schnell erledigt."

Wenn Ihnen der Gesprächspartner die Möglichkeit bietet, Fragen zu stellen, ist das Ihre Gelegenheit, zum besseren Verständnis nochmals nachzufragen. Fragen wie diese z. B.: "Sie sagten, Sie suchen jemanden mit Vertriebserfahrung. Welche Voraussetzungen muss ein erfolgreicher Bewerber außerdem noch mitbringen?" Dies ist auch Ihre Gelegenheit zu zeigen, dass Sie sich über das Unternehmen informiert haben.

7. Wurden Sie zu Ihrer zeitlichen Planung befragt?
Es ist ein gutes Zeichen, wenn Sie gefragt werden, ab wann Sie zur Verfügung stehen würden. "Wenn ich über den Zeitrahmen spreche, in dem eine Entscheidung getroffen werden soll, frage ich möglicherweise 'Würde Ihnen das passen?' oder 'Wann könnten Sie frühestens anfangen?'", sagt Kim-Phillips.

"Wenn ich an einer Bewerberin oder einem Bewerber interessiert bin, möchte ich wissen, mit wem ich konkurriere", fügt Nance hinzu. "Ich frage, wo die Bewerberin oder der Bewerber außerdem noch Vorstellungsgespräche hatte und ob ihm oder ihr Angebote anderer Unternehmen vorliegen."

8. Haben Sie gut zueinander gepasst?
Je mehr der Gesprächspartner über das Unternehmen spricht und darauf hinweist, wie gut Sie hineinpassen werden, desto besser. Kim-Phillips sagt, sie würde nicht so deutlich werden zu sagen "Ich glaube, Sie passen nicht zu uns." Stattdessen eher: "Wir suchen jemanden, der perfekt auf diese Stelle passt."

9. Wurde Ihnen angeboten, andere Mitarbeiter des Unternehmens kennen zu lernen?
Sowohl Nance als auch Kim-Phillips geben an, sie würden bei einem positiven Eindruck erwähnen, dass sie den Bewerber oder die Bewerberin gerne mit anderen Mitarbeitern bekannt machen möchten. Möglicherweise werden Sie sogar gleich vorgestellt.

10. Wie lange hat das Vorstellungsgespräch gedauert?
Schon während der ersten Minuten verschafft sich der Gesprächspartner einen Eindruck von der Bewerberin oder dem Bewerber. Die übrige Zeit wird dazu genutzt, diesen Eindruck zu bestätigen. Wenn ein Vorstellungsgespräch weniger als eine halbe Stunde dauert, ist dies in der Regel kein gutes Zeichen. Dauert es aber bereits eine Stunde, und hat sich ein angeregtes Gespräch zwischen Ihnen und Ihrem Gesprächspartner entwickelt, haben Sie den Job vielleicht schon in der Tasche!


Letztes Update 14/10/2009 - 6:38 AM

Mr.5